Hallo ihr Lieben, willkommen zum letzten Beitrag, den ich zu dieser Reise aus China heraus verfassen werde. Denn Morgen geht es schon wieder zurück nach Deutschland. Vorher möchte ich aber noch erzählen, was ich in den letzten Tagen in 福州 (Fuzhou) erlebt habe. Fuzhou liegt an der Süd-Ost-Küste Chinas und ist die Hauptstadt Fujians.

Montagabend bin ich nach 4,5 h Zugfahrt gegen 19 Uhr am Bahnhof angekommen. Mein Hotel lag glücklicherweise fußläufig entfernt. Nachdem ich meine Sachen dort abgelegt hatte, bin ich nur kurz ein paar Pommes bei McDonald’s Essen gegangen. Ich war nämlich ziemlich erschöpft und wollte nicht noch länger unterwegs sein, um ein veganes Restaurant zu suchen.

Dienstag ging es nach dem Aufstehen direkt los, um die Stadt zu erkunden. Ich war erst in einem kleinen Park, der war aber nicht sonderlich spannend. Dafür hat mich als Student der Eintritt aber auch nur 1 Yuan gekostet (ca. 13 cent). Da will ich mich nicht beschweren.

Daneben lag ein Park, den ich danach besucht habe. Vor allem die großen Bäume fand ich dort sehr eindrucksvoll. In dem Park gab es auch einen Berg, auf dessen Spitze sich ein ansehnliches Gebäude befindet. Unterwegs konnte ich auch einen schönen Pavillon zu sehen, dessen Bild in meinem Ordner mit Inspiration für meinen eigenen Garten landet.

Nach dem Park bin ich an einem See entlanggelaufen. In diesem liegen auch ein paar Inseln, die man über Brücken erreichen kann. Dort gab es auch einen Garten, den ich sehr schön fand. Vor allem die Bonsais haben es mir angetan; und davon gab es dort sehr viele.

Es folgte das Mittagessen in einem netten kleinen Laden. Es gab Dumplings; lecker! Weiter führte mich mein Weg nach 四坊七巷 (vier Wege, sieben Gassen). Dabei handelt es sich um ein altes Viertel, welches, wie der Name schon verrät, durch eine Menge an Gassen und schmalen Wegen durchzogen wird. Dort war es sehr schön. In einige Gebäude konnte man rein, wo entweder Ausstellungen oder Einkaufsläden waren. Es gibt im Zentrum auch eine größere Straße, die vollgepackt ist mit Läden für allerlei Krimskrams. Dort war ich auf der Suche nach Geschenken und Tee. Bei beidem habe ich aber nichts Passendes gefunden. Vor allem beim Tee hat mich das genervt. Ich bin aber auch wählerisch, was meine Tee-Läden angeht. Wichtig ist für mich, dass man kosten kann, dass sie nicht zu schick aussehen (weil dann kann ich es mir nicht leisten) und aufgrund der Menge muss mich der Laden mit seiner Ausstrahlung ansprechen. Dabei kommt es vor allem darauf an, wie die Verkaufenden auf mich wirken.

Nachdem ich durch die wesentlichen Gassen geschlendert war, bin ich in einen weiteren Park. Dort war es sehr schön. In der Nähe vom Ausgang gab es eine Musikaufführung mit klassischem Gesang. Und ich kann euch sagen, diese Musik ist anders. Es hört sich mehr an wie ein Geschreie. Noch verblüfter als über die Musik selbst war ich aber darüber, dass dort auch ein paar Leute saßen, um sich das anzuhören (obgleich es vor allem ältere Menschen waren; vielleicht nehmen sie die schrillen Töne nicht mehr so stark wahr).

Danach war ich in einem weiteren Park, der mir aber nicht sonderlich gefallen hat. Recht schnell ging es daher auch weiter in ein anderes altes Stadtviertel. Dort war es auch schön, allerdings nicht so sehr wie in dem mit den Gassen. Sehr gefallen hat mir aber, wie ruhig es dort war. Das lag wohl vor allem daran, dass man dort (noch) nicht so viel konsumierne kann. Ich glaube aber, dass das noch kommen wird. Dort gab es auch einen veganen Nudelladen, der mir gut gefallen hat.

Auf dem Weg zur Metro habe ich sogar noch einen Tee-Laden gefunden, aus dem heraus mich drei junge Chinesinnen angelächelt haben. Da konnte ich nicht unbeachtet dran vorbeigehen 😉 Ich habe dort weißen Tee Fujian und ein klein wenig von High-Mountain Oolong-Tee gekauft. Beide waren sehr lecker, aber auch ziemlich teuer. Der Weiße Tee kostet 800 Yuan (ca. 100 €) für ein chinesisches Jin (500 g). Beim Oolong-Tee waren es 1.500 Yuan (ca. 190 €) für die gleiche Menge. Glücklicherweise haben sie mir einen Rabatt gegeben. Anschließend habe ich mich vom langen Tag im Hotel ausgeruht.

Mittwoch war mein erstes Ziel ein Tee-Markt. Ich wollte nämlich noch unbedingt einen weißen Tee von hier in Kuchen- bzw. Keks-Form kaufen. Der Tee wird in dieser Form nich lose sondern in gepresster Form verkauft. Das ist vor allem bei Pu’er-Tee aus Yunan gebräuchlich, wird aber auch bei den besseren weißen Tees gemacht. Solche Tees sind für gewöhnlich auch älter unr reifen mit der Zeit nach, ähnlich wie ein guter Wein. Am Markt angekommen war ich etwas überrascht über dessen Aufmachung. Ich hatte eigentlich ein paar kleine Läden auf ebener Fläche erwartet. Stattdessen befand ich mich aber vor einem Gebäude mit sieben Stockwerken vollgepackt mit Tee und zugehörigen Produkten. Es gab auch eine ganze Etage nur mit Tee-Zubehör wie Kannen oder Tassen. Ich war im Himmel! Aber wie sollte man sich da entscheiden? Ich bin zunächst in den fünften Stock, wo es das Tee-Zubehör gab und habe mir unterwegs die anderen Läden schonmal im Vorbeigehen angesehen. Ich habe erst drei Tee-Tassen und vier Untersetzer gekauft. Eigentlich hatte ich noch eine Kühlschale für das Tee-Wasser und ein Tee-Sieb gesucht, allerdings habe ich da keine gefunden, die mir gefallen haben. Danach war ich in einem der Länden und habe Tee gekauft. Dabei habe ich auch ein wenig mit der Verkäuferin geredet. Ich habe einen Tee-Keks mit Tee aus 2014 gekauft, der mir sehr gut geschmeckt hat. Außerdem hatte sie mir einen jüngeren losen Tee zum Probieren angeboten. Der war deutlich leichter, aber auch sehr gut. Von diesem habe ich daher auch ein wenig mitgenommen. Wenn ich wieder in Deutschland bin, lade ich noch ein Foto hoch mit meiner gesamten Tee-Ausbeute. Das ist diesmal einiges!

Nach dieser erholsamen Erfahrung war ich zu Mittag essen in einem Laden meiner bereits gut bekannten Buffet-Kette. Im Fahrstuhl hat mich eine Chinesin angesprochen, die auch dort hinwollte. Sie hat mich daraufhin eingeladen und wir haben zusammen gegessen und uns dabei etwas unterhalten. Das war eine angenehme Überraschung.

Gut gestärkt ging es dann zum 鼓山 (Trommel-Berg) am Rand der Stadt. Den habe ich bewandert und dabei ein paar schöne Anblicke gesehen. Drei Stunden war ich unterwegs und bin dabei 6 km gelaufen. Oben gab es auch ein Kloster, dass ich sehr schön fand. Während ich dort war, gab es auch eine Gebetszeremonie, in der die Mönche rhythmischen Sprechgesang durchgeführt haben. Beeindruckend fand ich außerdem die die Zwillingspagoden, die vor dem Tempel stehen und laut der Erläuterungstafel fast 1.000 Jahre alt sind. Für den Weg bergab habe ich mich dann für die Seilbahn entschieden, um bei etwas Entspannung noch den Ausblick zu genießen.

Als letztes bin ich noch in einen Park am Fluss gefahren, denn ich mir wenigstens noch einmal kurz aus der Nähe ansehen wollte. Das war ganz nett, allerdings war das Wasser nicht besonders klar, sodass es nicht ganz so beeindruckend war, wie ich es erwartet hätte.

Nach dem Abendessen im Buffet-Restaurant ging es anschließend zurück ins Hotel, wo ich alle meine Sachen zusammengepackt und etwas früher schlafen gegangen bin. Am Donnerstag ging nämlich 8:36 Uhr mein Zug nach Hong Kong. Eigentlich wollte ich 7 Uhr aufstehen, allerdings konnte ich schon ab 6 Uhr nicht mehr richtig schlafen; wahrscheinlich war ich schon etwas aufgeregt. Ich bin daher etwas müde aufgestanden und habe mich fertig gemacht. Auf dem Weg zum Bahnhof habe ich noch eine kleine Portion der kleinen Nudeln aus Chongqing gegessen, die ich auch früher immer in der Mensa hatte. Ich finde es passend, dass sie jetzt auch mein letztes Essen in Festlandchina sind.

Wie geht’s jetzt weiter? Ich komme ca. 14 Uhr in Hong Kong an und kann habe dort noch gute 32 Stunden. Am Freitag 22:30 Uhr chinesischer Zeit geht mein Flug und Samstag 9:45 Uhr deutscher Zeit lande ich wieder in Leipzig. Wenn ich wieder zuhause bin, lade ich meinen nächsten Beitrag hoch, in dem ich von Hong Kong und der Heimreise berichten werde. Bis dahin wünsche ich euch alles Gute!

Fazit zu Fuzhou

In Fuzhou hat es mir ganz gut gefallen. Vor allem die umfangreiche Tee-Kultur gefällt mir. Scheinbar kann man davon aber noch mehr im restlichen Fujian erleben, etwa in den Wuyi-Bergen (武夷山) oder anderen Städten. Das nehme ich mir für eine zukünftige Reise vor. Unabhängig gibt es hier aber auch einige Dinge zu sehen, mit denen man seine Zeit verbringen kann. Ich kann einen Ausflug hierher also nur wärmstens empfehlen.