Willkommen zurück. Nach einer etwas längeren Abwesenheit melde ich mich endlich wieder bei euch. Mittlerweile bin ich schon seit einer guten Woche in Nanjing und kann euch etwas von der bisherigen Zeit erzählen.
Mittwoch bin ich hier angekommen und habe mich erstmal im Hotel eingelebt. Als ich reinkam, hat mich die Rezeptionistin schon gefragt, ob ich der sei, der 35 Nächte bin. Verständlicherweise ist das etwas ungewöhnlich. Das Zimmer ist zwar etwas klein, aber dafür ganz schön. Und vor allem ist es günstig. Das ist für eine so lange Zeit natürlich ein Vorteil.


Fürs Abendessen musste ich dann erstmal etwas suchen und überlegen. Direkt in meiner Nähe gibt es leider keine veganen Restaurants. Es gibt glücklicherweise aber eines der veganen Buffet-Restaurants ein paar Metro-Stationen entfernt. Allerdings gibt es auch keine Metro-Station in meiner unmittelbaren Nähe. Ich muss daher ungefähr 20 Minuten laufen und dann nochmal 10 Minuten fahren und dann nochmal 5 Minuten laufen. Und das Ganze nach dem Essen nochmal rückwärts zurück ins Hotel. Das ist natürlich nicht optimal. Gleichwohl habe ich mich dazu entschieden, so lange ich hier bin, das abends grundsätzlich so zu machen. Dadurch kann ich immerhin Abends leckeres Essen bekommen und dann auch ausreichend essen. Ich habe mir auch extra einen Mitgliedsausweis für das Restaurant gekauft, damit ich in Zukunft etwas Rabatt bekomme. Für all-you-can-eat bezahle ich jetzt 2,50 €. Das ist denke ich ein guter Preis. Außerdem kann ich die Reisezeit nutzen, um ein paar Podcasts zu hören.
Donnerstag bin ich das erste Mal in die Uni gegangen. Ich habe mich im Büro für internationale Studierende registriert und habe mir noch meinen Campus-Ausweis abgeholt. Diesen finde ich ganz schick. Anschließend habe ich noch etwas den Campus erkundet. Allerdings hat der mich nicht besonders beeindruckt. Da war der Campus in Chongqing deutlich größer und schöner. Ich habe mir auch schonmal die Mensa angesehen. Im Internet stand auch, dass es ein eigenes veganes Fenster gibt. Als ich dort angekommen bin, lagen dort aber vor allem Leichenteile (Hühnerschenkel, Fische und ähnliches). Auch die anderen Fenster sahen nicht wirklich nach veganen Optionen aus. Ich habe mich daher außerhalb vom Campus umgesehen. Dort habe ich erst einen Laden gesehen, der Chongqing-Nudeln anbietet (重庆小面). Dort habe ich eine vegane Portion bekommen. Die war auch ganz ok, obgleich relativ wenige Nudeln in der Schüssel waren. Ein Stück weiter gab es auch noch einen Laden mit Xi’An-Nudeln. Dort habe ich mir sehr leckere Biang-Biang-Nudeln bestellt. Mittlerweile gehe ich jeden Mittag dorthin. Man kennt mich auch schon und weiß genau, was ich haben will. Ich muss also nicht nochmal erklären, dass die Nudeln vegan sein müssen. Damit habe ich also hier einen Weg gefunden, zu überleben.
Freitag musste ich nochmal in die Uni, da ich mich für einen Chinesisch-Kurs anmelden wollte, um neben dem Praktikum noch etwas zu lernen. Das einzige was vor Ort aber gemacht wurde war, dass ich den QR-Code für die WeChat-Gruppe scannen und den Stundenplan abfotografieren sollte. Hätte man das nicht schicken können? Ansonsten habe ich den Tag vor allem mit Lernen und Ausruhen verbracht.
Samstag bin ich Nachmittag zum Ming-Mausoleum gefahren. Dieses liegt nicht allzu weit vom Campus entfernt, weshalb es sich gut für einen kleinen Ausflug angeboten hat. Das Mausoleum befindet sich in einer großen Parkanlage, in der unter anderem auch die Gedenkstätte für Sun Yatsen befindet. Diese habe ich letztes Jahr hier besucht. Auf dem Weg durch den Park zum Mausoleum bin ich an vielen blühenden Pflaumenbäumen vorbeigekommen. Die waren sehr schön anzusehen und haben einen herrlichen Duft verströmt. Das Mausoleum selbst fand ich dann nicht besonders ansprechend.






Nachdem ich mich umgesehen haben, wollte ich eigentlich noch in einen bestimmten Tee-Laden in dem Park, von dem ich im Internet gelesen habe. Zwischen den Pflaumenbäumen wächst nämlich auch ein bekannter Tee. Den Laden habe ich aber leider nicht gefunden. Stattdessen gab es ein Café, in dem ich mir eine Kanne Tee bestellt habe. Geschmacklich fand ich den Tee aber nicht sonderlich interessant. Daher ist es auch nicht so schade drum, dass ich diesen Tee nicht kaufen konnte. Nachdem ich ausgetrunken hatte, fuhr ich noch schnell Abendessen und danach zurück ins Hotel.
Sonntag habe ich die Freizeit genutzt, um etwas für die Uni zu machen und Chinesisch zu lernen. Vielmehr ist aber auch nicht passiert.
Montag ging endlich die Uni los, sodass ich mal wieder Chinesisch-Unterricht besuchen konnte. Leider hieß das aber auch früh aufstehen, damit ich pünktlich 8 Uhr vor Ort war. Dort angekommen habe ich mich vor dem Unterricht schon mit ein paar Leuten unterhalten können. Das war sehr schön, da ich hier die letzten Tage nicht viel mit anderen Leuten geredet habe. Der Unterricht war dann aber eher langweilig. Der Einstufungstest hat mich dem Kurs der unteren Mittelstufe zugeordnet, womit ich recht unterfordert war. Nach dem ersten Block haben mich dann auch einige gefragt, was ich hier mache und gesagt, dass mein Chinesisch deutlich besser sei. Im zweiten Block habe ich das auch daran erkannt, dass das verwendete Lehrbuch eine Stufe unter dem ist, das ich in Chongqing verwendet habe. Dabei wäre es eigentlich ganz schön in dem Kurs gewesen, weil dort auch drei andere Deutsche sind. Nach dem Unterricht habe ich Montag nichts interessantes mehr erlebt.
Dienstag war ich nochmal beim Chinesisch-Unterricht, der aber wieder relativ langweilig war. Ich bin dort deshalb danach nicht mehr hingegangen. Nach dem Mittagessen habe ich mich Herrn Pißler getroffen. Er ist der stellvertretende Leiter des Deutsch-Chinesischen Instituts für Rechtswissenschaften und betreut mich im Praktikum hier. Wir haben uns etwas unterhalten, er hat mir die Büros und die Bibliothek gezeigt und mit mir meine Aufgaben für die nächsten Wochen besprochen:
1. Letztes Jahr fand eine Veranstaltung am Institut statt, zu der alle möglichen Professor:innen und Gäste diverse aktuelle Bücher mitgebracht hatte. Diese müssen katalogisiert, mit einer Signatur beklebt, gestempelt und in die Regale einsortiert werden.
2. Ich soll die Übersetzung für eine Chinesische Verordnung zur „Verwaltung der Sicherheit von Netzwerkdaten“ schreiben. Darauf freue ich mich schon sehr, da ich mich so mal intensiv mit chinesischem Recht auseinandersetzen kann.
3. Ich habe eine Promotion zum Haftungsdurchgriff in der Chinesischen Gesellschaft bekommen. Dazu soll ich eine Rezension schreiben. Diese Aufgabe ist mir nicht ganz so lieb, daher werde ich erstmal die anderen erledigen und dann sehen, ob überhaupt Zeit dazu bleibt.

Nach der Aufgabenverteilung habe ich angefangen die neuen Bücher erstmal alle in die Excel-Tabelle einzutragen. Glücklicherweise waren die meisten Bücher Neuauflagen, sodass ich vieles von vorherigen Einträgen übernehmen konnte. Nachdem ich den größten Teil erfasst habe, bin ich zum Abendessen gefahren.
Mittwochfrüh war ich nochmal bei einem anderen Chinesisch-Kurs für gesprochenes Chinesisch mit dem zweithöchsten Niveau. Den fand ich ganz gut und da werde ich auch zukünftig hingehen. Nach dem Unterricht habe ich noch die restlichen Bücher erfasst und schonmal die Ausdrucke für die Signaturen vorbereitet. Nach dem Mittagessen hieß es dann alle ausschneiden und aufkleben und dann noch die Bücher einsortieren. Das war eine recht stupide Aufgabe, allerdings konnte ich nebenbei immerhin etwas Netflix gucken.

Nach Abschluss der Arbeit wollte ich eigentlich schon bald gehen. Allerdings kam dann Herr Pißler zu mir und hat mir den Auftrag zur Übersetzung der Verordnung erklärt. Er hat den ersten Paragrafen übersetzt und mir gezeigt, dass es sich immer anbietet, andere schon übersetzte Gesetze nach Begriffen zu durchsuchen, um sie entsprechend zu übersetzen. Danach konnte ich dann endlich zum Abendessen. Herr Pißler schweift gerne etwas ab …
Donnerstag habe ich etwas länger geschlafen, da ich Mittwochnacht noch einen ELSA-Call hatte. Nachdem ich das Hotel verlassen habe, musste ich erstmal ein Paket suchen, das ich bestellt hatte. Leider war die Anzeige der Packstation etwas irreführend, nach 20 Minuten habe ich es aber gefunden. Danach konnte ich auch endlich zum Mittagessen und anschließend ins Institut. Dort habe ich mich an die Übersetzung der Verordnung gesetzt. Als ich mit dem ersten Kapital fertig war, wollte ich 16 Uhr eigentlich schon gehen. Als ich gerade aus dem Institut raus war, hat mir Herr Pißler geschrieben und gefragt, ob ich abends Zeit hätte, mit ihm gemeinsam Essen zu gehen. Da konnte ich schlecht „nein“ sagen. Daher bin ich zurück ins Institut, wo wir uns nochmal zusammengesetzt haben und den bisher übersetzten Teil der Verordnung durchgeguckt haben. Da gab es noch einigen Diskussionsbedarf dahingehend, welche Formulierungen am besten sind. Nach getaner Arbeit sind wir in das Restaurant gegangen, wo ich sonst auch immer zu Mittag essen. Gegen 20 Uhr war ich dann wieder im Hotel. Das war ein relativ anstrengender Tag. Die Arbeit an der Übersetzung hat mir aber auch großen Spaß gemacht!
Damit beende ich meinen Bericht über meine erste Woche in Nanjing. Ich hoffe es hat euch gefallen und das Warten seit dem letzten Beitrag war nicht zu schwer für euch. Morgen fahre ich nach 黄山 (Gelber Berg), der sehr bekannt ist und werde Sonntag wieder zurück nach Nanjing kommen. Ich wünsche euch ein schönes Wochenende!
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