Willkomme zurück zu meinem letzten Blogbeitrag, den ich über meine diesmalige Zeit in China verfassen werde. Mittlerweile bin ich schon zurück in Deutschland, möchte euch aber noch über meine letzten Tage in Hong Kong und den Rückflug nach Deutschland erzählen. Hong Kong Donnerstag bin ich zum späten Nachmittag am Bahnhof West Kowloon angekommen. Von dort aus ging es zu Fuß weiter zum Hotel. Ich war in demselben Hotel wie 2023 zusammen mit Tobi. Mein Zimmer hatte sogar fast den gleichen Ausblick. Nachdem ich meine Sache abgelegt habe, bin ich erstmal ans Wasser gefahren. Dort trägt es mich immer als erstes Hin, wenn ich in Hong Kong bin. Dort finde ich es von allen Orten dieser Stadt einfach am schönsten. Dann ging es noch etwas weiter durch die Stadt. Ich hatte kein spezielles Ziel, sondern wollte einfach etwas die Gegend erkunden und das Stadtgefühl in mich aufnehmen. Dabei habe ich viele Straßen durchquert. Ich war auch noch an einem Pier, von dem aus ich einen schönen Ausblick auf die untergehende Sonne hatte. Anschließend bin ich weiter am Wasser entlang und habe dort die Zeit verbracht, bis die Sonne weitgehend untergegangen war. Nach dem Abendessen in einem vegetarischen indischen Restaurant bin ich weiter durch die Stadt. Ich war auf zwei größeren Straßenmärkten, dem „Ladies Market“ und „Temple Street“. Auf beiden sind viele Stände aufgestellt. Alle Leute sprechen einen an und drücken ihre Preise, um einem irgendetwas anzudrehen. Ich habe noch ein paar Souvenirs für die Familie eingekauft und ein Gemälde vom Hafen für mich. Davon sehr ihr am Ende des Beitrages auch noch ein Bild. Am Rande des Marktes standen auch einige Frauen, bei denen es sich wahrscheinlich um Prostituierte handelte. Deren Dienste habe ich allerdings nicht in Anspruch genommen. Für meine Verhältnisse recht spät bin ich dann zurück ins Hotel gekommen und habe mich von diesem langen Tag erholt. Sehr lange konnte ich aber nicht schlafen, denn Freitag bin ich schon recht früh aufgewacht und war schon ganz aufgeregt wegen des anstehenden Rückfluges. Vormittag bin ich aus dem Hotel und bin mit der Metro nach Hong Kong Island gefahren. Dort hatte ich mir ein Restaurant fürs Mittagessen rausgesucht, allerdings hätte dieses erst später aufgemacht, sodass ich dort doch nicht hin gegangen bin. Stattdessen war ich im Hong Kong Park, in dem es ein Teehaus gibt, dass außerdem ausschließlich vegetarische Teigtaschen zum Essen anbietet. Dort habe ich einen der günstigeren Tees getrunken und eine Kleinigkeit gegessen. Es hätte aber auch sehr viel teurere Tees gegeben. Der teuerste hat fast 3.000 € gekostet und ist von 1950. Das würde ich mir nicht einmal dann kaufen, wenn ich es mir leisten könnte. Danach wollte ich eigentlich mit der Bergbahn auf den Victoria-Peak fahren, um nochmal die Aussicht auf die Stadt von oben zu genießen. Allerdings war es dort so voll, dass ich meine Pläne ändern musste. Ich hatte nämlich wirklich keine Lust, meine letzten Stunden hier mit warten zu vergeuden. Stattdessen war ich dann im Tee-Museum, das direkt neben dem Teehaus liegt. Dort war konnte man mehr über die Geschichte der Teekultur lernen und ein paar schöne Exponate bewundern. Danach bin ich nochmal durchs Regierungsviertel gelaufen und dann mit der Fähre wieder auf die andere Wasserseite gefahren. Danach bin ich weiter durch die Stadt geschlendert und habe die letzten Stunden am Wasser genossen. Noch schöner wäre das gewesen, wenn es nicht mehr so voll gewesen wäre. Fazit Hong Kong Die diesmalige Zeit in Hong Kong hat mir wieder gezeigt, was ich an dieser Stadt so schätze. Sie ist nicht so glattgebürstet wie die anderen chinesischen Städte. Stattdessen hat man hier wirklich das Gefühl, dass hier gelebt wird. Auch in Zukunft plane ich, Hong Kong als Ausgangspunkt meiner Reisen nach China zu machen. Ich denke, dass jeweils so einen oder zwei Tage in Hong Kong zu verbringen, genau die richtige Dauer sind, um das Lebensgefühl hier zu genießen. Rückweg Gegen 18 Uhr bin ich dann zurück ins Hotel und habe meine Sache dort abgeholt. Mit diesen musste ich eine ganze Weile laufen, bis ich zur Bahn-Station Kowloon gekommen bin. Von dort fährt der Flughafen-Express. Es hat aber sehr lange gedauert, bis ich einen Aufzug gefunden habe, der mich zum Gleis bringt. Denn in Hong Kong ist es verboten, die Rolltreppen mit schwerem Gepäck zu verwenden. Endlich am Gleis angekommen brachte mich die Bahn immerhin zügig zum Flughafen. Dort hat das Check-in für den Flug noch nicht begonnen. Ich versuchte mich aber schonmal in Position zu bringen, um möglichst früh dranzukommen. Dies hat aber leider nicht geklappt, sodass ich recht lange in der Schlange stehen und warten musste. Daher habe ich auch gar nicht mehr danach gefragt, ob noch ein Platz mit mehr Beinfreiheit verfügbar war. Immerhin hatte ich aber einen Fensterplatz im Flugzeug, welches ca. 23 Uhr abgehoben ist. Der Flug ging dann knapp 12 Stunden und die waren schon sehr anstrengend. Ich habe es leider nur geschafft, 1,5 h zu schlafen. Die restliche Zeit musste ich mir anderes vertreiben. Neben mir saß eine Chinesin aus Macau, mit der ich mich Anfangs etwas unterhalten habe. In Istanbul angekommen war es weiter recht anstrengend, denn es sind sehr viele Menschen gleichzeitig angekommen und alle mussten durch eine erneute Sicherheitskontrolle, was ich nicht verstehen konnte. Beim letzten Mal war das nämlich auch nicht erforderlich. Ich hatte aber zum Glück noch genug Zeit. Kurz nachdem ich am Gate angekommen war, hat auch schon das Check-In begonnen. Die drei Stunden des zweiten Fluges gingen dann auch recht schnell vorbei. Ich teile euch hier noch ein paar Bilder von unterwegs Die Einreise in Deutschland ging sehr schnell von Statten und auf mein Gepäck musste ich auch nicht lange warten. Das war super. Jette hat mich dann vom Flughafen abgeholt und es ging zurück nach Halle. Dort konnte ich endlich meine Sachen auspacken. Als nächstes füge ich euch ein paar Bilder meiner Ausbeute an. Dabei handelt es sich vor allem um Tee und zugehörige Produkte. Außerdem findet ihr dort ein Foto von dem Gemälde, das ich in Hong Kong gekauft
福州 (Fuzhou)
Hallo ihr Lieben, willkommen zum letzten Beitrag, den ich zu dieser Reise aus China heraus verfassen werde. Denn Morgen geht es schon wieder zurück nach Deutschland. Vorher möchte ich aber noch erzählen, was ich in den letzten Tagen in 福州 (Fuzhou) erlebt habe. Fuzhou liegt an der Süd-Ost-Küste Chinas und ist die Hauptstadt Fujians. Montagabend bin ich nach 4,5 h Zugfahrt gegen 19 Uhr am Bahnhof angekommen. Mein Hotel lag glücklicherweise fußläufig entfernt. Nachdem ich meine Sachen dort abgelegt hatte, bin ich nur kurz ein paar Pommes bei McDonald’s Essen gegangen. Ich war nämlich ziemlich erschöpft und wollte nicht noch länger unterwegs sein, um ein veganes Restaurant zu suchen. Dienstag ging es nach dem Aufstehen direkt los, um die Stadt zu erkunden. Ich war erst in einem kleinen Park, der war aber nicht sonderlich spannend. Dafür hat mich als Student der Eintritt aber auch nur 1 Yuan gekostet (ca. 13 cent). Da will ich mich nicht beschweren. Daneben lag ein Park, den ich danach besucht habe. Vor allem die großen Bäume fand ich dort sehr eindrucksvoll. In dem Park gab es auch einen Berg, auf dessen Spitze sich ein ansehnliches Gebäude befindet. Unterwegs konnte ich auch einen schönen Pavillon zu sehen, dessen Bild in meinem Ordner mit Inspiration für meinen eigenen Garten landet. Nach dem Park bin ich an einem See entlanggelaufen. In diesem liegen auch ein paar Inseln, die man über Brücken erreichen kann. Dort gab es auch einen Garten, den ich sehr schön fand. Vor allem die Bonsais haben es mir angetan; und davon gab es dort sehr viele. Es folgte das Mittagessen in einem netten kleinen Laden. Es gab Dumplings; lecker! Weiter führte mich mein Weg nach 四坊七巷 (vier Wege, sieben Gassen). Dabei handelt es sich um ein altes Viertel, welches, wie der Name schon verrät, durch eine Menge an Gassen und schmalen Wegen durchzogen wird. Dort war es sehr schön. In einige Gebäude konnte man rein, wo entweder Ausstellungen oder Einkaufsläden waren. Es gibt im Zentrum auch eine größere Straße, die vollgepackt ist mit Läden für allerlei Krimskrams. Dort war ich auf der Suche nach Geschenken und Tee. Bei beidem habe ich aber nichts Passendes gefunden. Vor allem beim Tee hat mich das genervt. Ich bin aber auch wählerisch, was meine Tee-Läden angeht. Wichtig ist für mich, dass man kosten kann, dass sie nicht zu schick aussehen (weil dann kann ich es mir nicht leisten) und aufgrund der Menge muss mich der Laden mit seiner Ausstrahlung ansprechen. Dabei kommt es vor allem darauf an, wie die Verkaufenden auf mich wirken. Nachdem ich durch die wesentlichen Gassen geschlendert war, bin ich in einen weiteren Park. Dort war es sehr schön. In der Nähe vom Ausgang gab es eine Musikaufführung mit klassischem Gesang. Und ich kann euch sagen, diese Musik ist anders. Es hört sich mehr an wie ein Geschreie. Noch verblüfter als über die Musik selbst war ich aber darüber, dass dort auch ein paar Leute saßen, um sich das anzuhören (obgleich es vor allem ältere Menschen waren; vielleicht nehmen sie die schrillen Töne nicht mehr so stark wahr). Danach war ich in einem weiteren Park, der mir aber nicht sonderlich gefallen hat. Recht schnell ging es daher auch weiter in ein anderes altes Stadtviertel. Dort war es auch schön, allerdings nicht so sehr wie in dem mit den Gassen. Sehr gefallen hat mir aber, wie ruhig es dort war. Das lag wohl vor allem daran, dass man dort (noch) nicht so viel konsumierne kann. Ich glaube aber, dass das noch kommen wird. Dort gab es auch einen veganen Nudelladen, der mir gut gefallen hat. Auf dem Weg zur Metro habe ich sogar noch einen Tee-Laden gefunden, aus dem heraus mich drei junge Chinesinnen angelächelt haben. Da konnte ich nicht unbeachtet dran vorbeigehen 😉 Ich habe dort weißen Tee Fujian und ein klein wenig von High-Mountain Oolong-Tee gekauft. Beide waren sehr lecker, aber auch ziemlich teuer. Der Weiße Tee kostet 800 Yuan (ca. 100 €) für ein chinesisches Jin (500 g). Beim Oolong-Tee waren es 1.500 Yuan (ca. 190 €) für die gleiche Menge. Glücklicherweise haben sie mir einen Rabatt gegeben. Anschließend habe ich mich vom langen Tag im Hotel ausgeruht. Mittwoch war mein erstes Ziel ein Tee-Markt. Ich wollte nämlich noch unbedingt einen weißen Tee von hier in Kuchen- bzw. Keks-Form kaufen. Der Tee wird in dieser Form nich lose sondern in gepresster Form verkauft. Das ist vor allem bei Pu’er-Tee aus Yunan gebräuchlich, wird aber auch bei den besseren weißen Tees gemacht. Solche Tees sind für gewöhnlich auch älter unr reifen mit der Zeit nach, ähnlich wie ein guter Wein. Am Markt angekommen war ich etwas überrascht über dessen Aufmachung. Ich hatte eigentlich ein paar kleine Läden auf ebener Fläche erwartet. Stattdessen befand ich mich aber vor einem Gebäude mit sieben Stockwerken vollgepackt mit Tee und zugehörigen Produkten. Es gab auch eine ganze Etage nur mit Tee-Zubehör wie Kannen oder Tassen. Ich war im Himmel! Aber wie sollte man sich da entscheiden? Ich bin zunächst in den fünften Stock, wo es das Tee-Zubehör gab und habe mir unterwegs die anderen Läden schonmal im Vorbeigehen angesehen. Ich habe erst drei Tee-Tassen und vier Untersetzer gekauft. Eigentlich hatte ich noch eine Kühlschale für das Tee-Wasser und ein Tee-Sieb gesucht, allerdings habe ich da keine gefunden, die mir gefallen haben. Danach war ich in einem der Länden und habe Tee gekauft. Dabei habe ich auch ein wenig mit der Verkäuferin geredet. Ich habe einen Tee-Keks mit Tee aus 2014 gekauft, der mir sehr gut geschmeckt hat. Außerdem hatte sie mir einen jüngeren losen Tee zum Probieren angeboten. Der war deutlich leichter, aber auch sehr gut. Von diesem habe ich daher auch ein wenig mitgenommen. Wenn ich wieder in Deutschland bin, lade ich noch ein Foto hoch mit meiner gesamten Tee-Ausbeute. Das ist diesmal einiges! Nach dieser erholsamen Erfahrung war ich zu Mittag essen in einem Laden meiner bereits gut bekannten Buffet-Kette. Im Fahrstuhl hat mich eine Chinesin angesprochen, die auch dort hinwollte. Sie hat mich daraufhin eingeladen
宁波 (Ningbo) & 绍兴 (Shaoxing)
Herzlich willkommen zurück zu einem neuen Beitrag über meine Reisen durch das Reich der Mitte. Ich bin endlich wieder richtig unterwegs und kann euch davon etwas erzählen. In den letzten Tagen war ich in Ningbo und Shaoxing unterwegs. Eigentlich sah mein Plan etwas anders aus, allerdings musste ich aufgrund des schlechten Wetters umdisponieren. Ningbo In Ningbo angekommen habe ich direkt gemerkt, dass ich hier mit dem Wetter nicht so viel Glück haben würde. Es war sehr windig. Mit der Metro ging es zum Hotel, dass in der Nähe vom Trommelturm (鼓楼) der Stadt stand. Diesen habe ich mir nachdem ich meine Sachen abgelegt habe auch als erstes angeguckt. Er unterscheidet sich aber nicht besonders von anderen Glockentürmen in chinesischen Städten. Anschließend bin ich auch noch durch das angrenzende Einkaufsgebiet gestromert und war zu Abend essen. Weiter ging es am Fluss entlang und durch eine andere alte Straße hindurch. Das war auch ganz nett. Aufgrund des starken Windes bin ich dann aber schnell zurück ins Hotel. Damit war der erste Tag auch schon vorüber und ich habe mich dann erstmal im Hotel ausgeruht. Dieses war aber ok, aber nicht besonders schön. Da ich mit Blick auf den Wetterbericht aber ahnte, dass ich die nächsten Tage etwas mehr Zeit drinnen verbringen würde, habe ich nochmal ein anderes Hotel für die nächsten zwei Tage gebucht. Am Donnerstag habe ich mich auch etwas einsam gefühlt, nachdem ich die letzten Wochen mit so tollen Menschen verbracht habe, die jetzt nicht mehr bei mir sind. Daher habe ich auch beschlossen meinen Flug umzubuchen und dadurch ein paar Tage früher zurück nach Deutschland zu fliegen. Statt Dienstag (8.4.) komme ich jetzt schon am Samstag (5.4.) wieder in Leipzig an. Dann kann ich auch vom Flughafen abgeholt werden und kann das Wochenende mit meiner Jette verbringen. Am Freitag bin ich nach dem Mittagessen dorthin aufgebrochen. Diesmal war es deutlich schöner und es gibt sogar losen Tee und damit optimale Bedingungen für mich. Weiter ging es zu einem größeren See in der Nähe meines Hotels. Dort hat es dann aber schnell angefangen zu regnen, weshalb ich mich schnell ins Hotel zurückgezogen habe. Dort habe ich dann etwas weiter an der Arbeit für meinen Chef in Deutschland gesessen. Nachmittag bin ich aber nochmal raus zum 天一阁 (Tianyi Ge), ein Park und Museum, dass die älteste private Bibliothek Chinas enthält. Sie wurde 1561 erbaut. Dort war es sehr schön und das hat auch meine Stimmer wieder etwas angehoben, nachdem das Wetter sie zuvor deutlich gesenkt hat. Ich habe mich dort zwar auch etwas verlaufen, bevor ich den Weg rausgefunden habe, aber irgendwann habe ich es dann doch geschafft. Danach bin ich noch durch den Nahegelegenen Park am Mondsee (月湖公园) geschlendert. Dort fand ich es auch sehr schön. Dabei ist mir auch aufgefallen, dass es generell die Zhejiang-Provinz (浙江省) ist, die mir mit am besten gefällt in China. Samstag bin ich Vormittag zu einer weiteren bekannten Einkaufsstraße gefahren. Allerdings gab es dort nicht viel besonderes zu sehen. Den Rest des Tages habe ich danach im Hotel verbracht. Dort hatte ich erst einen ELSA-Call und danach noch ein Telefonat mit einem Freund, was ich sehr schön fand. Zum Abendessen habe ich mir Dumplings bestellt. Entgegen meiner Hoffnung wurden mir diese aber nicht durch einen Roboter an die Tür gebracht. Fazit zu Ningbo Ningbo scheint eine ganz nette Stadt zu sein. Vor allem ist mir positiv aufgefallen, dass die Menschen hier sehr freundlich und zuvorkommend sind. Meinem Eindruck nach wurde hier auch deutlich weniger auf die Straße gespuckt. Das ist schon ein großes Plus. Ansonsten habe ich aber ob des Wetters nicht so viel von der Stadt erleben können. Shaoxing Eigentlich sollte mich mein Weg ja weiter an der Küste entlangführen. Da aber nur Regen für die nächsten Tage angesagt war, bin ich nochmal ungefähr die Hälfte der Strecke nach Nanjing zurückgefahren nach Shaoxing. Dort bin ich Sonntagvormittag angekommen. Als erstes führte mich mein Weg in das alte Zuhause von 鲁迅 (Lu Xun), ein bekannter chinesischer Schriftsteller und Intellektueller. Der Besucherandrang dort war sehr hoch. Sehr interessant fand ich es vor Ort dann aber nicht. Weiter ging es noch etwas durch die angrenzende Einkaufsstraße. Von dort habe ich vor allem den Gestank von 臭豆腐 (Stinkender Tofu) in Erinnerung behalten. Das ist ein Gericht, das hier sehr berühmt zu sein scheint. Als Kategorie lässt es sich vielleicht mit Blauschimmelkäse vergleichen. Denn dieser Tofu wird auch schimmeln gelassen, bevor er weiterverarbeitet wird. Ich bereue nicht, dass ich ihn nicht versucht habe. Ganz in der Nähe ist noch der 沈园 (Shen Garten). Wie ihr schon mitbekommen haben dürftet, kann ich der Versuchung nur sehr selten widerstehen, mir chinesische Gärten anzusehen. Ebenso bei diesem, den ich auch ganz schön fand. Er bleibt aber hinter der Schönheit etwa der Gärten in Suzhou zurück. Danach schaffte mich das Taxi zum 东湖 (Ost-See; ein See im Osten, nicht zu verwechseln mit dem deutschen Küstengewässer). Den fand ich wiederrum sehr schön. Aufgrund seiner geringeren Größe kommt er aber natürlich auch nicht an den sagenumwobenen West-See von Hangzhou heran. Dort konnte man sich auch mit dem Bot herumfahren lassen. Interessant fand ich daran, dass die Bootsfahrer das Ruder mit ihren Beinen schlagen und nicht mit den Armen. Als letztes bin ich noch in eine Gegend gefahren, die mir Friede empfohlen hatte. Vielleicht liegt es an mir, aber besonders interessant fand ich es da nun nicht. Es gab aber direkt daneben einen Park mit einem kleinen Hügel und einer Pagode darauf. Dort bin ich dann stattdessen hin. Eigentlich wollten sie die Pagode auch schon schließen, aber zum Glück durfte ich noch schnell hinauf. Von dort aus konnte ich nochmal ein Foto von der Umgebung machen. Außerdem ergänze ich noch ein paar Bilder vom Heimweg. Damit ist ein Tag vergangen, an dem ich viel gelaufen bin. Danach brauchte ich auch erstmal etwas Erholung im Hotel. Dort habe ich auch endlich den Auftrag für meinen Chef fertigbekommen. Ich hoffe mal, dass daran nicht noch Änderungen nötig werden. Am Montag wollte ich noch den Vormittag in
Abschied aus Nanjing (南京) und Fazit
Ein herzliches Willkommen an meine Familie, Freund:innen und alle anderen, die sich auf meinen Blog verirrt haben. Ich melde mich mit einem letzten Beitrag zu Nanjing zurück. Heute hat meine Zeit hier geendet und ich reise weiter. Lasst mich euch von meinen letzten Tagen hier erzählen und lest, welches Fazit ich nach diesem Monat abschließend ziehen möchte. Beginnen werde ich mit einer Zusammenfassung meiner Arbeit der letzten Tage. Ich habe alle meine Texte abgeschlossen, also meine zwei Übersetzungen und meinen Aufsatz. Diese werden dann im zweiten Heft der Zeitschrift für chinesisches Recht erscheinen, irgendwann im Juni. Ich bin sehr froh über die Fertigstellung. Am Montagmorgen habe ich mich als erstes darüber gefreut, nach dem Wochenende Friede und Justus wiederzusehen. Wir haben viel geredet und rumgewitzelt. Ansonsten habe ich recht viel Zeit damit verbracht, an meinen Texten zu arbeiten. Später war ich dann zusammen mit Friede nochmal im Buffet-Restaurant, wo wir uns ausgiebig unterhalten haben. Vor allem habe ich dabei aber viel rumgemeckert über Probleme, die wir gerade bei ELSA haben. Dafür bitte ich um Entschuldigung… Später am Abend, waren wir zu dritt bei einer Massage. Das war sehr angenehm und hat mich Dinge verspüren lassen, die mein Körper noch nie gespürt hat, haha. Interessant fand ich, dass wir eine Art Schlafanzug zum Anziehen bekommen haben, in dem wir dann massiert wurden. Nach der Massage, die ca. eine Stunde gedauert hat, war ich ganz schön zerzaust. Wir sind danach gemeinsam in Richtung unserer jeweiligen Unterkünfte gelaufen. Unterwegs haben Justus und ich uns noch spontan entschieden, in eine Bar zu gehen. Dort haben wir erst Schach und danach Dart gespielt. Bei beiden sind wir mit einem Unentschieden verblieben. Im Vergleich zu meinen haushohen Niederlagen bei bisherigen Disziplinen (Basketball und Billiard), kann ich damit sehr gut leben. Es war ein sehr schöner Abend. Dienstag habe ich weitergearbeitet. Zu Mittag war ich gemeinsam mit Herrn Pißler essen, sozusagen zum Abschied. Dabei haben wir nochmal etwas geredet über meine weiteren Reisepläne und meine Zeit am Institut. Zurück im Institut habe ich auch Friede und Justus noch zum Mittag begleitet. Ich habe dann zwar nicht nochmal was gegessen, aber es ging mir ohnehin nur um die Gesellschaft. Anschließend habe ich mich wieder an die Arbeit gemacht. Ich bin dann aber relativ früh zum Abendessen gefahren. Ich wollte mir nämlich die konstituierende Sitzung des Bundestages ansehen. Eigentlich wollte ich auch Wäsche waschen, allerdings war die Waschmaschine immer belegt. Daher bin ich nochmal zurück ins Institut und habe noch etwas weitergearbeitet, diesmal aber vor allem für Prof. Kluth in Deutschland, für den ich noch ein paar Aufgaben erledigen muss. Ich hatte auch noch einen Video-Call mit dem Bundesvorstand von ELSA Deutschland wegen unserer Tagung. Mittwoch hatte ich Vormittag noch eine abschließende Besprechung meines Aufsatzes mit Herrn Pißler. Anschließend habe ich ihn nochmal komplett durchgelesen und alle Normzitate überprüft. Das war anstrengend. Zur Erheiterung hat dann aber beigetragen, dass Friede per Zoom eine Aufnahme für ein Werbevideo für das Institut teilgenommen hat. Dieses Gespräch war so gekünstelt und hatte einen seltsam willkürlichen Inhalt, dass Justus und ich einiges zu lachen hatten. Danach waren wir zwei nochmal in meinem Nudel-Laden zu Mittag essen. An diesem und den vorherigen Tagen haben wir auch einige Gruppenfotos zusammen gemacht, die ich gerne mit euch teilen möchte, damit ihr meine Freunde hier auch mal sehen könnt. Nachmittag war ich nach Abschluss meiner Arbeiten auch noch kurz mit Herrn Pißler außerhalb des Campus, um ein kühles Getränk einzunehmen. Dabei kam auch die Idee auf, dass er mal für einen Vortrag nach Halle kommen könnte. Das werde ich mal versuchen in die Wege zu leiten, wenn ich wieder Zuhause bin. Am Abend waren wir zusammen mit den anderen Studierenden aus Göttingen noch zum Essen in meinem viel besuchten Buffet-Restaurant verabredet. Die, die noch nicht dort waren, waren sehr überrascht über das tolle Essen, vor allem in Anbetracht des geringen Preises. Wir haben eine schöne Zeit zusammen gehabt. Und sie sollte noch besser werden. Denn im Anschluss waren wir noch beim Karaoke. Dort haben wir viele schöne Lieder zusammen gesungen. Diese letzten gemeinsamen Momente habe ich sehr genossen. Zwischenzeitlich war ich aber auch schon etwas traurig, dass es danach vorbei sein würde. An dieser Stelle Danke an alle, die diesen Abend gemeinsam mit mir verbracht haben: Nina, Sarah, Annika, Tobias, Friede und Justus. Donnerstag war der Tag der Abreise gekommen. Ich war 11 Uhr noch ein letztes Mal in meinem Nudel-Laden essen und habe mich dort verabschiedet. Anschließend ging es erst nochmal zurück ins Hotel und danach mit meinem Gepäck zum Bahnhof. Als nächstes steht 宁波 (Ningbo) auf meiner Reiseroute. Ihr werdet dann wieder von mir hören. Bis dahin wünsche ich euch alles Gute! Fazit zu meiner Zeit in Nanjing Wenn ich nun auf den letzten Monat hier in Nanjing zurückblicke, kann ich abschließend sagen, dass ich hier eine sehr bereichernde und schöne Zeit verbracht habe. Ich habe während der Zeit am Institut viele neue Dinge gelernt und richtig was geschafft. Das sind Leistungen, auf die ich noch lange stolz zurückblicken werde. Dafür bedanke ich mich ganz herzlich bei Herrn Pißler, der mich fortwährend unterstützt hat. Wesentlich stärker werden mir aber die zwischenmenschlichen Erlebnisse im Gedächtnis und im Herzen verbleiben. Dadurch war die Zeit hier deutlich anders als an allen anderen Orten, die ich dieses Mal in China besucht habe. Ich habe bisher schon häufig gesagt, dass ich nicht besonders viele Unterschiede zwischen chinesischen Städten sehe. Nach meiner Zeit hier habe ich festgestellt, dass die Unterschiede nicht in den geografischen Regionen an sich liegen, sondern in den durch sie geschaffenen Begegnungsräumen. Ob ich nun in Nanjing oder Chongqing lebe, Städte ähneln sich doch alle. Was sich jedoch unterscheidet, sind die Menschen, mit denen man zusammen ist. Und hier in Nanjing hatte ich das Glück, meine Zeit mit besonderen Menschen zu verbringen. Ihr Einfluss auf mich prägt diesen gesamten Aufenthalt hier in China und hat ihn für mich so erfüllend gemacht. Ich werde die Zeit hier nicht vergessen und meine gesammelten Erfahrungen in Ehren halten. Ich möchte
Vierte Woche in Nanjing (南京) und Ausflug nach Shanghai (上海)
Liebe Alle, herzlich willkommen zurück auf meinem Blog! Eine weitere Woche in Nanjing ist vergangen und außerdem habe ich am Wochenende einen kleinen Ausflug nach Shanghai gemacht. Von beidem erzähle ich euch sehr gerne. Vierte Woche in Nanjing Diese Woche ist wenig besonderes passiert. Ich habe weiter gerarbeitet und war beim Unterricht. Ich bin mittlerweile aber im Groben mit meinen Arbeiten am Institut fertig. Ich möchte sie noch einmal zusammenfassen: Zunächst habe ich eine Verordnung zur Sicherheit von Netzwerkdaten übersetzt. Danach habe ich einen Aufsatz geschrieben, der Pflichten bei der Verarbeitung von Daten zusammenfasst und dazu die Regelungen verschiedener Gesetze und der übersetzten Verordnung zusammenfasst. Dabei ist mir aufgefallen, dass eines der Gesetze noch nicht ins Deutsche übersetzt ist. Daher habe ich das auch noch gemacht. Insgesamt habe ich damit nun ca. 50 Seiten Text für die Zeitschrift für chinesisches Recht produziert. Nächste Woche steht nur noch der Feinschliff zusammen mit Herrn Pißler an. Dienstag war ich zudem noch mit Justus Billiard spielen. Mit 1 zu 4 habe ich aber leider keine allzu gute Performance abgeliefert. Mittwoch haben wir noch etwas Basketball gespielt. Da war das Verhältnis an Körben noch etwas schlechter, weshalb ich es hier mal lieber verschweige. Ein lustiges Erlebnis hatte ich außerdem in der Metro, wo mich ein Chinese antippte und mir sein Handy mit einer Übersetzung hinhielt. Dort stand, dass er „Partnervermittlung“ betreibt und falls ich eine chinesische Freundin haben möchte, solle ich ihm mein WeChat geben. Ich habe natürlich abgewunken. Ich fand es aber auch sehr lustig! Das war es auch schon an Nennenswertem am Institut. Ausflug nach Shanghai Freitag ging es früh mit dem Zug auf nach Shanghai. Gegen Mittag bin ich dort dann angekommen. Aktuell haben wir hier sehr warmes Wetter, was mich erstmal etwas erschlagen hat, als ich hier angekommen bin. Nach dem Essen ging es aber wieder. Ich war in einem Restaurant, wo ich letztes Jahr auch schon war. Dort habe ich Lovena wiedergetroffen, die dort arbeitet und mit der ich mich letztes Mal etwas unterhalten hatte. Ich bin danach zum alten Haus von Sun Yatsen gefahren, der Gründer der Republik, den ich schon ein paar Male erwähnt habe. Weiter ging es durch eine Einkaufsgegend im älteren Stil geschlendert und habe dort Ausschau gehalten nach ein paar Mitbringseln. Einige Kleinigkeiten habe ich dabei auch gefunden. Anschließend habe ich mich etwas im Hotel ausgeruht, wo ich mich mit fünf anderen Studierenden aus Nanjing getroffen habe. Wir waren dann gemeinsam etwas in der Stadt unterwegs und sind noch durch eine andere Einkaufsgegend gelaufen, wo es nochmal schöner war. Letztes Jahr war ich auch schon dort, allerdings war es im Dunkeln diesmal deutlich schöner. Nachdem wir gemeinsam Abendessen waren, ging es an den Bund. Das ist die Passage am Fluss, von der aus man die beste Aussicht auf die Skyline hat. Und die hatten wir dort dann auch. Man musste zwar etwas warten, bis man sich an den Menschen vorbeigeschoben hat, allerdings konnten wir dann tolle Fotos machen.! Weiter führte uns unser Weg in eine nahe Rooftop-Bar. Dort konnte man auch die Skyline sehen, allerdings war es nicht wirklich besser als vom Bund aus. Dafür waren die Getränke aber teuer. Danach sind die anderen noch weitergezogen in eine andere Bar. Ich habe mich aber lieber im Hotel ausgeruht vom langen Tag. In der Nacht zuvor hatte ich auch recht wenig geschlafen, da ELSA Halle Vorstandssitzung hatte, an der ich teilnehmen musste und wollte. Samstag bin ich nach dem Aufstehen mit der Metro etwas weiter rausgefahren nach 朱家角 (Zhujiajiao), eine Wasserstadt, die auch als das Venedig von Shanghai bezeichnet wird. Ca. 1,5 h hat die Fahrt gedauert. Dort angekommen bin ich durch viele enge Hassen geschlendert, habe kleine Brücken überquert und generell die Zeit dort genossen. Leider waren sehr viele Menschen in den Gassen unterwegs, was den Erholungsfaktor etwas geschmälert hat. Gleiches galt für die vielen Läden, die Leichenteile in ihren Schaufenster hatten und damit einen sehr abstoßenden Geruch verströmten. Unterwegs war ich aber auch in einigen interessanten Läden. Es gab aber leider nich allzu vieles, das mich angesprochen hat. Anders war das eigentlich nur bei den verschiedenen Ton- und Porzellanwaren. Diese waren aber leider ehern außerhalb meiner Preisklasse. In Zukunft kann ich mir dann mehr kaufen… Nachdem ich einige Zeit unterwegs war, habe ich mich noch in ein kleines Teehaus am Wasser gesetzt und habe mich dort etwas entspannt. Nachdem ich wieder erholt war, ging es auf gleichem Weg zurück ins Stadtinnere. Dort wollte ich eigentlich in den Konfuzius-Tempel. Dort angekommen musste ich aber leider feststellen, dass er wegen Bauarbeiten geschlossen ist. In der Nähe gab es dann noch eine Gegend mit verschiedenen Läden und Shopping-Gelegenheiten. Dort bin ich etwas entlanggeschlendert. Schön sah es dort auch aus, aber gekauft habe ich nichts. Zum Abendessen ging es erneut in das Restaurant, in dem ich schon Freitagmittag war. Dort habe ich dann noch etwas gelesen. Eigentlich wollte ich zusammen mit den anderen Ninas Geburtstag feiern. Allerdings gab es in dem Restaurant, in dem sie waren nur noch einen Platz für fünf Personen. Als sie Abend nochmal in eine Bar wollten, war mir das dann aber auch zu spät. Sonntag ist nicht mehr viel passiert, da ich meine wesentlichen Ausflugsziele schon gesehen habe. Ich war nur noch in einer veganen Bäckerei, wo ich mir zwei Küchlein gekauft habe. Danach bin ich an den Nord Bund gefahren, um nochmal bei Tag einen Blick auf die Skyline zu ergattern. Der Ausblick war von dort aus aber nicht sonderlich gut. Auch ansonsten gab es nichts Interessantes zu sehen oder unternehmen. Anschließend war ich in einem veganen tibetischen Restaurant essen, wo ich leckere Nudeln und Dumplings hatte. Danach ging es mit dem Zug zurück nach Nanjing. Ich habe, um Geld zu sparen, einen langsamen und keinen Schnellzug genommen. Das war ein Fehler. Es war recht unbequem und voll. Außerdem wurde auch zwischen den Wagons geraucht. Der Fahrt hat statt 2 h mit dem Schnellzug fast 4 h gedauert. Nochmal mache ich das nicht. Bei nächsten Mal investiere ich
Dritte Woche in Nanjing (南京)
Herzlich willkommen zu einem neuen Beitrag meiner Wenigkeit. Mittlerweile darf ich euch schon von meiner dritten Woche in Nanjing berichten. Leider kommt dieser Beitrag mit ein klein wenig Verspätung. Das bitte ich zu entschuldigen. Diese Woche habe ich erneut vor allem mit Arbeit verbracht. Häufig war ich von früh bis spät im Institut. Dadurch habe ich meine Übersetzung aber auch schon im Wesentlichen abschließen können. Ich habe auch schon mit meinem Aufsatz zu diesem Thema begonnen. Beides wird dann in der Zeitschrift für chinesisches Recht erscheinen. Im Übrigen ist mir aufgefallen, dass ich bisher kaum Bilder von der Uni oder meinem Arbeitsplatz geteilt habe. Daher füge ich euch hier mal ein paar ein: den Haupteingang zum Campus, das Institut von außen und meinen Arbeitsplatz (rechts im Bild). Es gab aber auch ein paar zwischenmenschliche Erlebnisse. Mittwoch hat Herr Pißler ein gemeinsames Abendessen mit den deutschen Studierenden im Master und den Praktikant:innen vom Institut organisiert. Das Essen war für mich zwar nicht sehr berauschend, allerdings hat es die Möglichkeit geboten, sich in ruhigem Rahmen mit einander zu unterhalten. Nach dem Abendessen sind wir (fast) alle noch in eine Bar gefahren, die Friede vorgeschlagen hat. Diese befand sich versteckt hinter einem Restaurant, wie eine echte Bar aus der Zeit der Prohibition. Das Ambiente dort war sehr entspannt. Es gab auch Live-Musik von einem Pianisten und einer Sängerin. Als sie Pause gemacht haben, habe ich mich kurz mit ihnen unterhalten. Bei der Gelegenheit habe ich auch mal nachgefragt, ob er mich bei einem Lied begleiten würde. Leider lehnte er ab mit Verweis darauf, dass das in dieser Bar nicht ginge. Schade. Gleichwohl war es ein schöner Abend. Freitagabend war ich mit Justus, zwei Studierende aus dem Master und einer Freundin von den Beiden beim Karaoke. Das war sehr schön. Leider gab es meine Lieblings-Karaoke-Songs dort nicht im Repertoire: „Vienna“ von Billy Joel und „Gold“ von Spandau Ballet. Trotzdem haben wir drei Stunden lang ausgiebig gesungen. Danach war meine Stimme ordentlich verbraucht. Danach wollte ich nur kurz ins Institut, um meinen Rucksack abzuholen und nachhause zu gehen. Dort habe ich mich dann aber etwas mit Friede verquatscht. Als ich dann gehen wollte, musste ich feststellen, dass die Tore des Campus‘, durch die ich sonst gehe schon abgesperrt waren. Daher musste ich einen längeren Umweg durch das Haupttor machen. Ich war aber vor allem froh, dass ich über keine Mauer klettern musste. Sonntag habe ich einen kleinen Ausflug gemacht. Ich bin in einen Garten gefahren, den ich auch letztes Mal schon besucht habe. Dort konnte ich etwas die Ruhe und die Sonne genießen. Leider gab es in einem Teil gerade Bauarbeiten, weshalb dort kein Wasser im See war. Das war etwas schade. Nichtsdestotrotz habe ich die Zeit dort sehr genossen. Abend war ich noch mit Friede Tee trinken, wobei wir uns noch etwas unterhalten haben. Der Tee war ganz in Ordnung. Für den Preis hätte ich aber mehr erwartet. Das Ambiente war aber immerhin schön. Neben mir auf der Bank lag auch eine süße Katze, die ich streicheln konnte. Nach dem Tee ging zurück ins Hotel und damit war diese Woche auch schon wieder vorbei. Ich hoffe, ihr hattet auch eine gute Woche und startet mindestens genauso gut in die nächste Woche. Ich wünsche euch alles Gute!
Zweite Woche in Nanjing (南京)
Hallo ihr Lieben! nach einer weiteren Woche in Nanjing melde ich mich zurück, um euch auf den aktuellen Stand meiner Reise zu bringen. Besonders viel nennenswertes ist nicht passiert, weshalb ich mich etwas kurzfassen kann. Montag sind zwei weitere Praktikant:innen aus Göttingen ans Institut gekommen: Friede und Justus. Sie sind ungefähr genauso lange hier wie ich und wir verstehen uns ganz gut. Dienstagabend habe ich die beiden auch mit zu meinem Buffett genommen. Dabei konnten wir uns ein bisschen besser kennen lernen und haben interessante Gespräche geführt. Mittwochmittag habe ich auch noch zwei weitere Studierende aus Göttingen kennengelernt, die mit uns in meinem Stammlokal Nudeln essen waren. Abends war ich auch nochmal mit Friede zu Abendessen. Ich habe nun also auch einige soziale Kontakte hier in Nanjing, was ich sehr schön finde. So bin ich nicht immer nur am Arbeiten in meinem stillen Kämmerlein. Apropos Arbeit: ich bin schon gut mit meiner Übersetzung vorangekommen und werde auch immer schneller dabei. Zusammen mit Herrn Pißler bin ich außerdem auf die Idee gekommen, noch einen Aufsatz zu schreiben, der die Vorgaben aus der von mir übersetzen Verordnung und anderen Normen in diesem Themenbereich untersucht und zusammenfassend darstellt. Er hat mir außerdem erzählt, dass ich sogar Geld für die Übersetzung bekomme. Da die Zeitschrift für chinesisches Recht aber kostenlos erscheint, bekomme ich nur die Ausschüttungen der „VG Wort“ für die Verwertung meines Urheberrechts. Er meinte, da könne man für eine Übersetzung mit ungefähr einem Mensaessen rechnen, jährlich. Reich werde ich dadurch nicht, aber ein netter Bonus ist es. Freitagabend hat Herr Pißler dann noch mich und die anderen beiden zu seinem Lieblingskoreaner mitgenommen. Dass Essen dort war auch ganz ok. Danach waren wir noch in einer Bar und haben uns ein bisschen weiter unterhalten. Dabei ging es auch viel um juristische Themen. Wir haben etwas darüber geredet, was man im Verwaltungsrecht noch so übersetzen könnte. Da kam die Idee vor allem auf Aktualisiserungen von Gesetzen, die seit der letzten Übersetzung geändert wurden. Das wäre mit relativ wenig Aufwand möglich, weil man auf der alten Übersetzung aufbauen kann. Das werde ich für meine Zeit nach dem Praktikum als Hobby in Erwägung ziehen. Samstag habe ich die Freizeit genutzt und mir noch ein paar Gegenden in der Stadt angeguckt, sodass ich euch auch noch etwas zeigen kann. Früh ging es in die Stadt in eine Gegend, die im älteren Stil gehalten ist. Dort befindet sich auch der Konfuziustempel, in dem ich letztes Jahr schon war. Dort gibt es auch viele Einkaufsstraßen, wo ich auf der Suche nach ein paar Souvenirs war. Viel Schönes war aber nicht dabei. In der Nähe gab es auch noch einen See, den ich mir angeguckt habe. Sehr besonders war es dort aber nicht. Auf dieser ganzen Strecke habe ich außerdem nach einem Restaurant fürs Mittagessen gesucht. Leider waren aber alle Restaurants aus meiner App entweder geschlossen oder nicht mehr da. Daher habe ich mich mit dem Taxi zu einem anderen fahren lassen, dass aber auch zu hatte. Glücklicherweise gab es in der Nähe aber einen Chongqing-Laden, wo ich meine altbekannten Nudeln essen konnte. Danach habe ich mich mit Friede im 雨花台 (Regen-Blumen-Plattform) getroffen. Das ist ein Park, der zu Ehren der Kamerad:innen und Genoss:innen errichtet wurde, die an der Revolution und dem Aufbau der Volksrepublik teilgenommen haben. Ein paar schöne Ecken gab es dort schon zu sehen. Es gab etwa einen sehr schönen Pavillon und einen beschaulichen kleinen See. Entscheidend war aber der Anblick auf die verschiedenen Monumente. Wir waren auch in einer Gedächtnishalle, in der Geschichten von Gefallenen erzählt werden. Das war aber etwas viel Propaganda und die Gestaltung war recht repetitiv. Auf dem Weg durch den Park konnten wir uns schön unterhalten, was mir gut gefallen hat. Abends habe ich mich noch mit Justus und drei anderen Studierenden aus dem Master (Nina, Tobias und Sarah) in einer Bar getroffen, wo wir etwas gequatscht und Spiele gespielt haben. Sonntag war ein recht ruhiger Tag. Ich habe Wäsche gewaschen und im Institut noch etwas Uni gemacht. Ich wollte aber nicht den ganzen Tag nur im Büro verbringen. Daher habe ich mich zum späten Nachmittag nochmal auf den Weg zum 玄武湖 (Xuanwu-See) gemacht. Unterwegs bin ich zunächst an einem schönen alten Gebäude auf de Campus vorbeigekommen und am 鼓楼 (Trommel-Turm). Als ich am See aus der Metro ausgestiegen bin, habe ich recht schnell gemerkt, dass es dort sehr überfüllt war. Aufgrund des relativ guten Wetters und des Wochenendes waren viele Menschen unterwegs. Daher bin ich diesmal nicht über die Brücken und Inseln über den See gelaufen, wie ich es letztes Jahr gemacht habe. Stattdessen bin ich am Rand des Sees entlanggelaufen und habe dabei nochmal ein paar andere Perspektiven sehen können, die ich hier gerne mit euch teile. Anschließend ging es mit der Metro zum Abendessen und zuletzt zurück ins Hotel. Damit seid ihr nun auf dem neusten Stand. Ich habe in dieser Woche zwar nichts Aufregendes erlebt, allerdings konnte ich neue soziale Kontakte knüpfen. Es macht mir auch spaß, mal wieder intensiv an konkreten Aufgaben zu arbeiten. Das habe ich die letzten Wochen sehr vermisst. Gegen Ende der nächsten Woche werdet ihr dann wieder von mir hören. Bis dahin wünsche ich euch alles Gute!
黄山 (Gelber Berg)
Ich begrüße euch zu meinem Wochenendbericht über meinen Ausflug nach 黄山 (Gelber Berg), ein Gebirge, das mit dem Zug etwa 2 Stunden von Nanjing entfernt liegt und zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Freitag bin ich nach einem frühen Mittagessen mit dem Zug losgefahren. Unterwegs rief mich das Hotel an, um mir einen Abholservice vom Bahnhof zu arrangieren. Mein Hotel lag nämlich sehr dicht am Fuß des Berges, damit aber auch etwas weiter vom Bahnhof entfernt. Mit dem Auto dauerte es ungefähr eine halbe Stunde zum Hotel. Dort angekommen habe ich mich erstmal ein wenig ausgeruht, bis ich mich auf den Weg gemacht habe, etwas zum Abendessen zu finden. Dabei konnte ich schon einen Blick auf den Berg bekommen. Samstag ging es dann den Berg hinauf. Mit ca. 16 °C und wechselhafter Bewölkung hatte ich perfektes Wetter. Ich bin kurz nach 6 Uhr aufgestanden. 7 Uhr fuhr ein Wagen vom Hotel zum Einlass des Berg-Gebiets. Dort musste ich noch eine ganze Weile, bis der Einlass begann. Danach ging es mit dem Bus bis an den Berg ran. Dort nahmen viele die Seilbahn hinauf auf den Berg. Ich wollte diesmal aber selber den Aufstieg machen. Auf 764 m Höhe begann der Weg nach oben. Auf dem Weg gab es immer mal wieder Stellen mit einer sehr schönen Aussicht. Der Weg aber auch sehr beschwerlich. Der Weg bestand durchgängig aus Stufe und es war relativ steil. Normalerweise hätte es auch noch eine Abzweigung gegeben, über die man auf den höchsten Gipfel des Berges hätte steigen können. Allerdings ist aktuell noch Wintersaison, weshalb die Zugänge dorthin geschlossen sind. Das war aber vielleicht auch ganz gut. Der Weg dort hinauf war nochmal steiler und ich hätte das wahrscheinlich nur mit größter Mühe geschafft. Nach 3 h und 5,7 km bin ich am ersten Aussichtspunkt auf knapp 1.700 m Höhe angekommen. Dort gab es neben dem Ausblick auf die umliegenden Gipfel auch das Wahrzeichen des Berges zu sehen: 迎客松 („Die den Gast begrüßende Fichte“). Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich diese Namensgebung auch beim mehrmaligen Anblick nicht verstehen kann. Vielleicht könnt ihr es aber erkennen. Dort habe ich auch einen Chinesen getroffen, der sich etwas mit mir unterhalten hat. Ehrlicherweise hatte ich bei dem ganzen Wandern aber nicht so viel Lust auf Gespräche. Danach ging er aber irgendwie davon aus, dass wir erstmal zusammen weiterwandern. Dadurch konnte ich nicht mehr mein eigenes Tempo einhalten, was mich etwas genervt hat. Glücklicherweise konnte ich ihn aber auf dem weiteren Weg abschütteln.Als nächstes sollte es erstmal ein ganzes Stück abwärts gehen und dann weiter am Berg entlang zum nächsten Gipfel. Das hat auch etwas gedauert, da viele Menschen unterwegs waren und es sich ein kleiner Stau gebildet hat. Dadurch konnte ich mich aber auch etwas erholen. Dies war auch notwendig, da es nach dem Abstieg auch wieder nach oben ging. Erstmal zeige ich euch aber ein paar Bilder vom Weg. Dort habe ich dann auch eine kleine Pause gemacht und mein Toastbrot gegessen, dass ich am Vortag im Supermarkt gekauft habe. Lecker ist etwas anderes, aber immerhin hatte ich etwas im Magen. Außerdem habe ich mir überlegt, wo ich als nächstes hinwollte. Eigentlich hätte man von dort auch zu einem Canyon gekonnt und noch einige schöne Felsformationen sehen können. Allerdings war auch dorthin der Weg gesperrt aufgrund der Wintersaison. Stattdessen bin ich nochmal auf einem längeren Weg entlang der Rückseite des Berges gewandert. Unterwegs gab es wieder einige schöne Aussichten zu sehen. Zwischenzeitlich hatte ich etwas Sorge, weil der Weg immer weiter vom Berg weg und immer weiter abwärts führte. Ich musste nämlich rechtzeitig wieder in der Nähe des Gipfels sein, um die Seilbahn nach unten zu nehmen. Ich hatte irgendwie Zweifel, ob der Weg wirklich wieder dahin führen würde. Allerdings bin ich dann an einem Hotel angekommen und konnte von Dort aus den Weg fortsetzen, der dann auch zur Seilbahn ausgeschildert war und wieder nach oben führte. Unterwegs war ich noch auf dem 始信峰 („Fang an zu Glauben Gipfel“). Dort gab es auch ein paar schöne Gipfel zu sehen. Gegen 16 Uhr bin ich an der Seilbahnstation angekommen. Ich hätte zwar noch eine Stunde gehabt, allerdings war ich so fertig, dass ich einfach nur noch etwas Essen wollte und wieder ins Hotel zurückwollte. Insgesamt bin ich 14,6 km gelaufen und 1.550 Höhenmeter hinter mir gehabt. Sonntag habe ich erstmal schön ausgeschlafen. Die Erholung habe ich dringend gebraucht, nach dem anstrengenden Vortag. Da mein Zug aber erst 15 Uhr wieder zurück nach Nanjing fuhr, wollte ich mir noch etwas angucken. Auf der Karte habe ich in relativer Nähe das 翡翠谷 (Jade-Tal) entdeckt. Das sah auf den Bilder ganz schön aus. Daher habe ich mir ein Taxi bestellt und bin dort hingefahren. Dort angekommen bin ich einem Wasserlauf in Richtung Berg gefolgt. Dort lagen viele Felsen, durch die sich das glasklare Wasser seinen Weg bahnt und es haben sich auch einige schöne Seen gebildet. Da könnte man bestimmt gut drin baden an warmen Tagen. Allerdings ist das Baden dort überall verboten. Der Rückweg führte parallel dazu durch einen Bambuswal nach unten. Man hätte auch an einem Seil nach unten fahren können, allerdings war ich nicht so waghalsig. Als ich aus dem Tal wieder raus war, habe ich glücklicherweise direkt nebenan ein Restaurant entdeckt, dass 重庆小面 (Kleine Chongqing Nudeln) anbietet. Da habe ich natürlich die Chance genutzt, um mir eine Portion zu holen. Früher in Chongqing an der Uni habe ich sie jeden Tag mehrfach gegessen. Es war auch wieder sehr lecker, allerdings hätte die Portion ruhig etwas größer ausfallen können. Wieder im Hotel habe ich auf meinen Fahrer gewartet, der mich zurück zum Bahnhof geschafft hat. Nach nochmaligem Warten am Bahnhof und der Zugfahrt war ich 17 Uhr wieder in Nanjing. Ich fuhr dann mit der Metro zum Buffett-Restaurant und habe den Hunger der letzten Tage wieder ausgeglichen. Zuletzt habe ich mir aufgrund des schlechten Wetters und meiner Erschöpfung diesmal den Fußweg erspart und habe mir ein Taxi zurück nach Hause genommen. Damit geht ein erlebnisreiches Wochenende zu Ende. Ich wünsche
Erste Woche in Nanjing (南京)
Willkommen zurück. Nach einer etwas längeren Abwesenheit melde ich mich endlich wieder bei euch. Mittlerweile bin ich schon seit einer guten Woche in Nanjing und kann euch etwas von der bisherigen Zeit erzählen. Mittwoch bin ich hier angekommen und habe mich erstmal im Hotel eingelebt. Als ich reinkam, hat mich die Rezeptionistin schon gefragt, ob ich der sei, der 35 Nächte bin. Verständlicherweise ist das etwas ungewöhnlich. Das Zimmer ist zwar etwas klein, aber dafür ganz schön. Und vor allem ist es günstig. Das ist für eine so lange Zeit natürlich ein Vorteil. Fürs Abendessen musste ich dann erstmal etwas suchen und überlegen. Direkt in meiner Nähe gibt es leider keine veganen Restaurants. Es gibt glücklicherweise aber eines der veganen Buffet-Restaurants ein paar Metro-Stationen entfernt. Allerdings gibt es auch keine Metro-Station in meiner unmittelbaren Nähe. Ich muss daher ungefähr 20 Minuten laufen und dann nochmal 10 Minuten fahren und dann nochmal 5 Minuten laufen. Und das Ganze nach dem Essen nochmal rückwärts zurück ins Hotel. Das ist natürlich nicht optimal. Gleichwohl habe ich mich dazu entschieden, so lange ich hier bin, das abends grundsätzlich so zu machen. Dadurch kann ich immerhin Abends leckeres Essen bekommen und dann auch ausreichend essen. Ich habe mir auch extra einen Mitgliedsausweis für das Restaurant gekauft, damit ich in Zukunft etwas Rabatt bekomme. Für all-you-can-eat bezahle ich jetzt 2,50 €. Das ist denke ich ein guter Preis. Außerdem kann ich die Reisezeit nutzen, um ein paar Podcasts zu hören. Donnerstag bin ich das erste Mal in die Uni gegangen. Ich habe mich im Büro für internationale Studierende registriert und habe mir noch meinen Campus-Ausweis abgeholt. Diesen finde ich ganz schick. Anschließend habe ich noch etwas den Campus erkundet. Allerdings hat der mich nicht besonders beeindruckt. Da war der Campus in Chongqing deutlich größer und schöner. Ich habe mir auch schonmal die Mensa angesehen. Im Internet stand auch, dass es ein eigenes veganes Fenster gibt. Als ich dort angekommen bin, lagen dort aber vor allem Leichenteile (Hühnerschenkel, Fische und ähnliches). Auch die anderen Fenster sahen nicht wirklich nach veganen Optionen aus. Ich habe mich daher außerhalb vom Campus umgesehen. Dort habe ich erst einen Laden gesehen, der Chongqing-Nudeln anbietet (重庆小面). Dort habe ich eine vegane Portion bekommen. Die war auch ganz ok, obgleich relativ wenige Nudeln in der Schüssel waren. Ein Stück weiter gab es auch noch einen Laden mit Xi’An-Nudeln. Dort habe ich mir sehr leckere Biang-Biang-Nudeln bestellt. Mittlerweile gehe ich jeden Mittag dorthin. Man kennt mich auch schon und weiß genau, was ich haben will. Ich muss also nicht nochmal erklären, dass die Nudeln vegan sein müssen. Damit habe ich also hier einen Weg gefunden, zu überleben. Freitag musste ich nochmal in die Uni, da ich mich für einen Chinesisch-Kurs anmelden wollte, um neben dem Praktikum noch etwas zu lernen. Das einzige was vor Ort aber gemacht wurde war, dass ich den QR-Code für die WeChat-Gruppe scannen und den Stundenplan abfotografieren sollte. Hätte man das nicht schicken können? Ansonsten habe ich den Tag vor allem mit Lernen und Ausruhen verbracht. Samstag bin ich Nachmittag zum Ming-Mausoleum gefahren. Dieses liegt nicht allzu weit vom Campus entfernt, weshalb es sich gut für einen kleinen Ausflug angeboten hat. Das Mausoleum befindet sich in einer großen Parkanlage, in der unter anderem auch die Gedenkstätte für Sun Yatsen befindet. Diese habe ich letztes Jahr hier besucht. Auf dem Weg durch den Park zum Mausoleum bin ich an vielen blühenden Pflaumenbäumen vorbeigekommen. Die waren sehr schön anzusehen und haben einen herrlichen Duft verströmt. Das Mausoleum selbst fand ich dann nicht besonders ansprechend. Nachdem ich mich umgesehen haben, wollte ich eigentlich noch in einen bestimmten Tee-Laden in dem Park, von dem ich im Internet gelesen habe. Zwischen den Pflaumenbäumen wächst nämlich auch ein bekannter Tee. Den Laden habe ich aber leider nicht gefunden. Stattdessen gab es ein Café, in dem ich mir eine Kanne Tee bestellt habe. Geschmacklich fand ich den Tee aber nicht sonderlich interessant. Daher ist es auch nicht so schade drum, dass ich diesen Tee nicht kaufen konnte. Nachdem ich ausgetrunken hatte, fuhr ich noch schnell Abendessen und danach zurück ins Hotel. Sonntag habe ich die Freizeit genutzt, um etwas für die Uni zu machen und Chinesisch zu lernen. Vielmehr ist aber auch nicht passiert. Montag ging endlich die Uni los, sodass ich mal wieder Chinesisch-Unterricht besuchen konnte. Leider hieß das aber auch früh aufstehen, damit ich pünktlich 8 Uhr vor Ort war. Dort angekommen habe ich mich vor dem Unterricht schon mit ein paar Leuten unterhalten können. Das war sehr schön, da ich hier die letzten Tage nicht viel mit anderen Leuten geredet habe. Der Unterricht war dann aber eher langweilig. Der Einstufungstest hat mich dem Kurs der unteren Mittelstufe zugeordnet, womit ich recht unterfordert war. Nach dem ersten Block haben mich dann auch einige gefragt, was ich hier mache und gesagt, dass mein Chinesisch deutlich besser sei. Im zweiten Block habe ich das auch daran erkannt, dass das verwendete Lehrbuch eine Stufe unter dem ist, das ich in Chongqing verwendet habe. Dabei wäre es eigentlich ganz schön in dem Kurs gewesen, weil dort auch drei andere Deutsche sind. Nach dem Unterricht habe ich Montag nichts interessantes mehr erlebt. Dienstag war ich nochmal beim Chinesisch-Unterricht, der aber wieder relativ langweilig war. Ich bin dort deshalb danach nicht mehr hingegangen. Nach dem Mittagessen habe ich mich Herrn Pißler getroffen. Er ist der stellvertretende Leiter des Deutsch-Chinesischen Instituts für Rechtswissenschaften und betreut mich im Praktikum hier. Wir haben uns etwas unterhalten, er hat mir die Büros und die Bibliothek gezeigt und mit mir meine Aufgaben für die nächsten Wochen besprochen: 1. Letztes Jahr fand eine Veranstaltung am Institut statt, zu der alle möglichen Professor:innen und Gäste diverse aktuelle Bücher mitgebracht hatte. Diese müssen katalogisiert, mit einer Signatur beklebt, gestempelt und in die Regale einsortiert werden. 2. Ich soll die Übersetzung für eine Chinesische Verordnung zur „Verwaltung der Sicherheit von Netzwerkdaten“ schreiben. Darauf freue ich mich schon sehr, da ich mich so mal intensiv mit chinesischem Recht auseinandersetzen kann.
杭州 (Hangzhou)
Da bin ich wieder und dieses Mal melde ich mich aus einer der schönsten Städte Chinas: 杭州 (Hangzhou). Diese Stadt ist für ihre Landschaft berühmt und davon werdet ihr einiges in diesem Beitrag sehen können. Viel Spaß beim Lesen! Samstagabend (15.02.) bin ich mit dem Zug hier angekommen. Nach dem Check In im Hotel war ich nur noch Abendessen und habe mir zum Abschluss des Abends ein schönes Bad eingelassen. Das hat sehr geholfen bei meiner Erkältung, die mittlerweile vollständig abgeklungen ist. Sonntag ging es nach einem frühen Mittagessen mit dem Taxi nach龙井 (Longjing), ein zu Hangzhou gehörendes Dorf, dessen gleichnamiger Tee in der ganzen Welt bekannt ist. Glücklicherweise war das Wetter sehr gut. Dadurch konnten die Teefelder dort in ihrer ganzen Pracht erblicken. Über schmale Wege konnte man durch die Plantagen auf den Berg hinaufwandern, um noch mehr von der Umgebung sehen zu können. Es war ein extrem schöner Anblick und die frische Luft war auch sehr angenehm. Da ich aber noch nicht ganz kuriert war, war der Anstieg auch etwas anstrengend, weshalb ich einige Pausen machen musste. Dadurch konnte ich den Ausblick aber noch länger genießen. Wieder unten im Dorf angekommen wollte ich natürlich auch noch etwas von dem Tee kaufen. Es gibt dort so viele Länden, dass es gar nicht so einfach war, einen auszusuchen. Ich bin erstmal durch das ganze Dorf gelaufen und wurde dabei von jeder zweiten Person angesprochen, ob ich nicht bei ihnen Tee trinken möchte. Unterwegs haben mir die Geschäfte aber alle nicht so Recht zugesagt, da es alles mehr Cafés waren als richtige Verkaufsläden. Daher bin ich dann einfach zu einem älteren Herrn gegangen, der mich angesprochen hat. Nicht so gefallen hat mir an Longjing, dass der Tee, anscheinend überall, nicht mit Teekannen zubereitet wird, sondern einfach Blätter und Wasser in ein Glas gegeben werden, aus dem man dann trinken soll. Da gefällt mir die traditionelle Tee-Zeremonie lieber. Aber immerhin habe ich jetzt etwas Tee für zuhause. Ganz in der Nähe vom Dorf gibt es auch noch ein Tee-Museum. Dort bin ich also als nächstes hin. Es gab verschiedene Ausstellungen: eine zu Tee in der Welt und der Geschichte des Tees und in mehreren Häusern wurden die verschiedenen Herstellungsarten erläutert. Außerdem gab es eine Aussichtsplattform, von der aus man nochmal gut über die Teefelder blicken konnte. Einen Fun-Fact möchte ich an dieser Stelle besonders hervorheben: Weltweit gibt es eigentlich nur zwei Arten der Aussprache von Tee. Die erste stammt vom Hochchinesischen 茶 (Cha) und die andere aus der Min-Sprache im Südosten Chinas und in Taiwan, wo man es „De“ oder „Te“ ausspricht. Erstere Aussprache haben all jene Länder übernommen, die den Tee über den Landweg, vor allem über die Seidenstraße, bekommen haben, also etwas Russland, die arabischen Staaten und Nordafrika. Letztere Aussprache wurde wiederrum von jenen übernommen, zu denen der Tee auf dem See-Weg gekommen ist: etwa der Süden Afrikas, Europa und Amerika. Ich wusste das zwar schon vorher, wollte es aber gerne hier mit euch teilen. Damit habe ich meinen Lehrauftrag auch erfüllt. Nachdem ich dort einige Zeit war, ging es mit dem Taxi an den 西湖 (Westsee), für den Hangzhou berühmt ist und der mit seiner Schönheit Gegenstand vieler Gedichte und Lieder ist. Dort war ich zuerst in einem alten Anwesen, das einen sehr schönen Innenhof mit eigenem Gewässer hat. Dann ging es noch etwas weiter durch den Wald und ähnliche Anlagen, Gewässer und Parks. Aus meinen Beiträgen vom letzten Jahr wisst ihr vielleicht noch, dass ich eine große Schwäche für den chinesischen Landschaftsbau in solchen Gärten hab. Ich war daher sehr glücklich, als ich dort unterwegs war. Außerdem habe ich einen doppelstöckigen Pavillon entdeckt, der mich besonders angesprochen hat. So einen hätte ich später gerne in meinem eigenen Garten, um in Ruhe meinen Tee trinken zu können! Nachdem ich mich an diesen Anblicken schon viel erfreut hab, ging es noch am See entlang. Und ihr werdet sehen, dass dieser seiner Anpreisung gerecht wird. Es war so schön, diesen Anblick wieder zu sehen! Nochmal schöner war es auch dadurch, dass gerade die Sonne unterging, was nochmal eine besondere Schönheit hervorbrachte. Dort am Wasser verbrachte ich die Zeit, bis es dunkel war. Dadurch konnte ich auch noch ein paar schöne Bilder von den beleuchteten bergen gekommen. Eigentlich wollte ich danach in der Nähe zu Abend essen, allerdings gab es das Restaurant, das in der Karte eingetragen war, nicht. Als Alternative wollte ich zu einem Buffet-Restaurant, das etwas weiter entfernt war. In der Nähe vom See war es aber so voll, dass man sogar anstehen musste, um überhaupt erst in die Metrostation reinzukommen. Daher hat alles etwas länger gedauert. Am Restaurant angekommen, hatte ich auch etwas Schwierigkeiten, es zu finden. Als ich endlich da war, war vieles leider schon alle. Aber auch der Rest war sehr lecker. Nach diesem schönen Tag ging es für mich zurück ins Hotel. Am Montag bin ich etwas weiter weggefahren. Ich wollte nach 乌镇 (Wuzhen), eine Wasserstadt im alten Stil. Dafür ging es nach dem Frühstück zum Busbahnhof. Leider musste ich dort erstmal eine knappe Stunde warten, bis der Bus losfuhr. Ich hätte mich nicht auf die Aussagen im Internet verlassen dürfen, dass der Bus alle 25 Minuten fahre. Nach ungefähr einer Stunde bin ich aber angekommen und habe mir als erstes ein Ticket gekauft. Es gibt zwei Gebiete, ein kleineres im Osten und ein größeres im Westen, an welchem ich mit dem Bus auch angekommen bin. Mit einem Shuttle ging es zum östlichen Teil. Der war aber nicht besonders interessant. Viel zu sehen gab es nicht, denn es gab eigentlich nur Läden zum Einkaufen. Daher habe ich schnelle auch das Shuttle zurück genommen. Im westlichen Teil angekommen konnte ich ein paar schöne Straßen durch- und Flüsse überqueren. Der alte Charme dieser Gegend wurde sehr gut erhalten. Es gab einige kleine Hallen mit Informationen und Ausstellungsstücken zu sehen. Daneben gab es aber auch hier eine Menge kleiner Läden. In einem habe ich mir auch erneut eine Kanne für meine Teezeremonie gekauft (mein Geldbeutel befürchtet,