Ein herzliches Willkommen an meine Familie, Freund:innen und alle anderen, die sich auf meinen Blog verirrt haben. Ich melde mich mit einem letzten Beitrag zu Nanjing zurück. Heute hat meine Zeit hier geendet und ich reise weiter. Lasst mich euch von meinen letzten Tagen hier erzählen und lest, welches Fazit ich nach diesem Monat abschließend ziehen möchte.

Beginnen werde ich mit einer Zusammenfassung meiner Arbeit der letzten Tage. Ich habe alle meine Texte abgeschlossen, also meine zwei Übersetzungen und meinen Aufsatz. Diese werden dann im zweiten Heft der Zeitschrift für chinesisches Recht erscheinen, irgendwann im Juni. Ich bin sehr froh über die Fertigstellung.

Am Montagmorgen habe ich mich als erstes darüber gefreut, nach dem Wochenende Friede und Justus wiederzusehen. Wir haben viel geredet und rumgewitzelt. Ansonsten habe ich recht viel Zeit damit verbracht, an meinen Texten zu arbeiten. Später war ich dann zusammen mit Friede nochmal im Buffet-Restaurant, wo wir uns ausgiebig unterhalten haben. Vor allem habe ich dabei aber viel rumgemeckert über Probleme, die wir gerade bei ELSA haben. Dafür bitte ich um Entschuldigung…

Später am Abend, waren wir zu dritt bei einer Massage. Das war sehr angenehm und hat mich Dinge verspüren lassen, die mein Körper noch nie gespürt hat, haha. Interessant fand ich, dass wir eine Art Schlafanzug zum Anziehen bekommen haben, in dem wir dann massiert wurden. Nach der Massage, die ca. eine Stunde gedauert hat, war ich ganz schön zerzaust. Wir sind danach gemeinsam in Richtung unserer jeweiligen Unterkünfte gelaufen. Unterwegs haben Justus und ich uns noch spontan entschieden, in eine Bar zu gehen. Dort haben wir erst Schach und danach Dart gespielt. Bei beiden sind wir mit einem Unentschieden verblieben. Im Vergleich zu meinen haushohen Niederlagen bei bisherigen Disziplinen (Basketball und Billiard), kann ich damit sehr gut leben.  Es war ein sehr schöner Abend.

Dienstag habe ich weitergearbeitet. Zu Mittag war ich gemeinsam mit Herrn Pißler essen, sozusagen zum Abschied. Dabei haben wir nochmal etwas geredet über meine weiteren Reisepläne und meine Zeit am Institut. Zurück im Institut habe ich auch Friede und Justus noch zum Mittag begleitet. Ich habe dann zwar nicht nochmal was gegessen, aber es ging mir ohnehin nur um die Gesellschaft.

Anschließend habe ich mich wieder an die Arbeit gemacht. Ich bin dann aber relativ früh zum Abendessen gefahren. Ich wollte mir nämlich die konstituierende Sitzung des Bundestages ansehen. Eigentlich wollte ich auch Wäsche waschen, allerdings war die Waschmaschine immer belegt. Daher bin ich nochmal zurück ins Institut und habe noch etwas weitergearbeitet, diesmal aber vor allem für Prof. Kluth in Deutschland, für den ich noch ein paar Aufgaben erledigen muss. Ich hatte auch noch einen Video-Call mit dem Bundesvorstand von ELSA Deutschland wegen unserer Tagung.

Mittwoch hatte ich Vormittag noch eine abschließende Besprechung meines Aufsatzes mit Herrn Pißler. Anschließend habe ich ihn nochmal komplett durchgelesen und alle Normzitate überprüft. Das war anstrengend. Zur Erheiterung hat dann aber beigetragen, dass Friede per Zoom eine Aufnahme für ein Werbevideo für das Institut teilgenommen hat. Dieses Gespräch war so gekünstelt und hatte einen seltsam willkürlichen Inhalt, dass Justus und ich einiges zu lachen hatten. Danach waren wir zwei nochmal in meinem Nudel-Laden zu Mittag essen. An diesem und den vorherigen Tagen haben wir auch einige Gruppenfotos zusammen gemacht, die ich gerne mit euch teilen möchte, damit ihr meine Freunde hier auch mal sehen könnt.

Nachmittag war ich nach Abschluss meiner Arbeiten auch noch kurz mit Herrn Pißler außerhalb des Campus, um ein kühles Getränk einzunehmen. Dabei kam auch die Idee auf, dass er mal für einen Vortrag nach Halle kommen könnte. Das werde ich mal versuchen in die Wege zu leiten, wenn ich wieder Zuhause bin.

Am Abend waren wir zusammen mit den anderen Studierenden aus Göttingen noch zum Essen in meinem viel besuchten Buffet-Restaurant verabredet. Die, die noch nicht dort waren, waren sehr überrascht über das tolle Essen, vor allem in Anbetracht des geringen Preises. Wir haben eine schöne Zeit zusammen gehabt. Und sie sollte noch besser werden. Denn im Anschluss waren wir noch beim Karaoke. Dort haben wir viele schöne Lieder zusammen gesungen. Diese letzten gemeinsamen Momente habe ich sehr genossen. Zwischenzeitlich war ich aber auch schon etwas traurig, dass es danach vorbei sein würde. An dieser Stelle Danke an alle, die diesen Abend gemeinsam mit mir verbracht haben: Nina, Sarah, Annika, Tobias, Friede und Justus.

Donnerstag war der Tag der Abreise gekommen. Ich war 11 Uhr noch ein letztes Mal in meinem Nudel-Laden essen und habe mich dort verabschiedet. Anschließend ging es erst nochmal zurück ins Hotel und danach mit meinem Gepäck zum Bahnhof. Als nächstes steht 宁波 (Ningbo) auf meiner Reiseroute. Ihr werdet dann wieder von mir hören. Bis dahin wünsche ich euch alles Gute!

Fazit zu meiner Zeit in Nanjing

Wenn ich nun auf den letzten Monat hier in Nanjing zurückblicke, kann ich abschließend sagen, dass ich hier eine sehr bereichernde und schöne Zeit verbracht habe.

Ich habe während der Zeit am Institut viele neue Dinge gelernt und richtig was geschafft. Das sind Leistungen, auf die ich noch lange stolz zurückblicken werde. Dafür bedanke ich mich ganz herzlich bei Herrn Pißler, der mich fortwährend unterstützt hat.

Wesentlich stärker werden mir aber die zwischenmenschlichen Erlebnisse im Gedächtnis und im Herzen verbleiben. Dadurch war die Zeit hier deutlich anders als an allen anderen Orten, die ich dieses Mal in China besucht habe.  Ich habe bisher schon häufig gesagt, dass ich nicht besonders viele Unterschiede zwischen chinesischen Städten sehe. Nach meiner Zeit hier habe ich festgestellt, dass die Unterschiede nicht in den geografischen Regionen an sich liegen, sondern in den durch sie geschaffenen Begegnungsräumen.

Ob ich nun in Nanjing oder Chongqing lebe, Städte ähneln sich doch alle. Was sich jedoch unterscheidet, sind die Menschen, mit denen man zusammen ist. Und hier in Nanjing hatte ich das Glück, meine Zeit mit besonderen Menschen zu verbringen. Ihr Einfluss auf mich prägt diesen gesamten Aufenthalt hier in China und hat ihn für mich so erfüllend gemacht. Ich werde die Zeit hier nicht vergessen und meine gesammelten Erfahrungen in Ehren halten.

Ich möchte daher an dieser Stelle mit einer direkten Botschaft an Friede und Justus enden. Obgleich der kurzen Weile, die wir zusammen verbracht haben, seid ihr mir sehr ans Herz gewachsen. Vielen Dank dafür, dass ihr meine Zeit in Nanjing mit so viel Freude erfüllt habt. Ich bin sehr froh darüber, euch kennengelernt zu haben! Ich wünsche euch alles Gute für eure Zukunft. Und ich hoffe, euch in nicht allzu ferner Zukunft wiedersehen zu können.