Willkommen zurück zu einem neuen Beitrag in meinem Blog! Ich hoffe, ihr seid bereit für massenhaft Naturfotos; denn davon wird es mehr als genug geben. Tatsächlich gab es sogar so viele Bilder, dass es mir sehr schwergefallen ist, die besten auszuwählen. Am Freitag war ich im Wulingyuan-Nationalpark, von wo ihr die meisten Bilder sehen werdet. Dabei unterteile ich sie in die drei Gebiete, in denen ich war. 天子山 (Berg Tianzi), 杨家界 (Yangjiajie) und 袁家界 (Yuanjiajie). Samstag war ich dann noch auf dem 天门山 (Himmelstor-Berg).
Zunächst aber noch zur Anreise. Ich bin hier Donnerstag 19 Uhr am Bahnhof angekommen. Von dort aus musste ich nochmal eine halbe Stunde mit dem Taxi bis zum Hotel fahren. Dieses lag dafür dann aber auch direkt am Eingang des Nationalparks. Ich habe diesmal ein sehr schönes Hotel erwischt und sogar noch ein Upgrade bekommen, sodass ich sogar Ausblick hatte. Es gab sogar eine Badewanne. Da diese aber auf dem Balkon stand, wollte ich sie bei diesen Temperaturen nicht verwenden.
Freitag bin ich ungefähr 7:30 Uhr aufgewacht, da draußen ein ganz schöner Lärm gemacht wurde. Das war aber nicht weiter schlimm. Ich bin dann zum Frühstück gegangen. Für mich gab es nur etwas geschredderte Kartoffeln und Pak-Choi. Dann ging es zu Fuß zum Eingang des Nationalparks. Dabei musste ich auf kleinen Felsen durch einen Fluss laufen, was ganz witzig war. Zu dieser Zeit hing noch ein dichter Nebel über dem Gebirge. Ich hatte schon sorge, dass man oben nichts sehen könnte. Zu meinem (und damit auch eurem) Glück hat sich der Nebel verzogen, ehe ich oben angekommen bin. Nach der Ticketkontrolle ging es ein kurzes Stück mit dem Bus weiter. Dieser schaffte mich zur Seilbahn, um auf den Berg hinaufzukommen. Eigentlich wäre ich auch gewandert, allerdings hätte ich dafür wohl in einen anderen Bus einsteigen müssen. Vielleicht ist es aber auch gar nicht so schlimm. Dadurch habe ich noch Kraft für den nächsten Tag.



天子山 (Tianzishan)
Auf dem Berg angekommen hat sich mir ein atemberaubender Anblick geboten. Spitze Felsformationen, die in luftige Höhen ragen. Es sah aus wie in einem Märchen und nicht wie ein echtes Gebirge. Von verschiedenen Aussichtsplattformen konnte man dort diverse Felsformationen erblicken. Ich habe mich kräftig mit meiner Handy-Kamera ausgetobt und versucht die verschiedenen Aussichten möglichst gut für euch einzufangen.
Eigentlich hätte zu diesem Gebiet auch noch ein Pavilion gehört, allerdings war dieser recht weit entfernt und vor allem hätte ich einige Höhenmeter machen müssen. Das bietet sich eher an, wenn man den Berg zu Fuß besteigt. Dann liegt er nämlich direkt auf dem Weg. Unterwegs habe ich aber einen etwas versteckteren Weg entdeckt, der mich zu Aussichtsplattformen geführt hat, die die meisten wohl nicht besuchen. Dadurch war es dort auch herrlich ruhig und ich konnte in Ruhe ein paar Fotos machen.





Danach stand erstmal eine Pause an. Ich war in einem Tee-Laden und habe mich dort schön mit einem Mann unterhalten, der auch Jura studiert. Er hat mir 莓茶 serviert. Eine lokale Tee-Spezialität. Diese wird aber aus anderen Blättern als echter Tee hergestellt und hat andere Eigenschaften. Er wird auch weniger als geschmackliches Getränk als mehr als Medizin betrachtet. Es war ein sehr interessanter Geschmack. Daher wollte ich den Tee auch sehr gerne mitnehmen. In seinem Laden gab es aber nur recht große Packungen. Daher habe ich mir in einem anderen Laden in der Nähe eine kleinere Packung davon gekauft. Anschließend habe ich noch etwas gegessen, nämlich Pommes beim McDonald’s auf dem Berg (ja, es gibt dort einen McDonald’s und das war das einige, dass mir als sicheres veganes Essen erschien).
杨家界 (Yangjiajie)
Als nächstes ging es wieder mit dem Bus zum nächsten Gebiet. Dort hatte ich anfangs etwas Orientierungsschwierigkeiten, konnte dann aber durch Nachfragen den Weg zu dein Aussichtspunkten finden. Ich war aber nur an der „Großen natürlichen Mauer“, eine längliche Felsformation, die damit an eine Mauer erinnern sollte. Das war ganz ok. Die restlichen Aussichtspunkte waren mir alle zu weit entfernt. Daher habe ich mich recht schnell vom Bus zum letzten Teil meiner Reiseroute bringen lassen.

袁家界 (Yuanjiajie)
In Yuanjiajie angekommen gab es nochmal schönere Felsformationen zu sehen als auf dem Berg Tianzi. Über die verschiedenen Aussichtsplattformen konnte ich eine einmalige Landschaft bewundern. Das Beste daran ist auch, dass sich der Ausblick mit jeder weiteren Aussichtsplattform etwas verändert und man neue Dinge zu Gesicht bekommt. Man sollte dabei aber nicht zu sehr nach unten gucken, denn dort geht es teilweise sehr steil und vor allem sehr weit hinab. Ich habe mein Handy daher immer sehr fest in den Händen gehalten!
Dieses Gebiet hat mit seiner Einmaligkeit auch als Vorbild für die schwebenden Berge in Avatar (die Halleluja-Berge) gedient. Die Verbindung kann man schon sehen. Allerdings kann man sie noch besser nachempfinden, wenn ein ganz bestimmtes Phänomen auftritt. Mit etwas Glück (das ich leider nicht hatte) können sich bei den richtigen Wetterbedingungen Wolken zwischen den Bergen bilden. Dadurch wirken die Berge tatsächlich so, als würden sie in den Wolken schweben. Mit solchen Bildern kann ich aber nicht dienen. Grund genug, um diese Gegend nochmal zu besuchen!






天门山 (Tianmenshan = Himmeltstor-Berg)
Samstag habe ich nach dem Frühstück erstmal das Hotel gewechselt, um näher an meinem Ausflugsziel, dem Berg Tianmen zu sein. Ein Taxi fuhr mich von Wulingyuan in die Stadt Zhangjiajie, was ca. 40 Minuten gedauert hat. Dort angekommen habe ich meine Sachen abgestellt und habe mich gegen 10 Uhr auf dem Weg zum Berg gemacht. Glücklicherweise befindet sich der Anfangspunkt direkt an meinem Hotel. Von dort aus hätte man direkt mit einer langen Seilbahn (mit 7.455 m die 6. Längste Seilbahn der Welt) einsteigen können, die direkt auf den Berg führt. Ich wollte aber gerne eine etwas anstrengendere Route nehmen. Daher ging es mit dem Bus zum Fuß des Berges und von dort aus mit einer Seilbahn auf ungefähr auf halbe Höhe des Berges. Von dort aus konnte man das namensgebende Himmelstor sehen und über die Himmelstreppe hinauflaufen. Besonders himmlisch war der Aufstieg dieser 999 Stufen aber nicht. Dieser Anblick war durchaus schön, allerdings habe ich beim letzten Mal in Yangshuo einen ähnlichen Berg bestiegen, den ich aber schöner fand.




Nach dem Himmelstor folgten 7 Rolltreppen, die einen bis nach oben auf den Berg schafften. Dort habe ich dann ungefähr 3 Stunden damit verbracht, den Berg zu umrunden. Das war zunächst einmal eine rutschige Angelegenheit. Denn die Wege waren größtenteils vereist und von Streusalz hat hier scheinbar noch nie jemand etwas gehört. Davon habe ich mich aber natürlich nicht unterkriegen lassen. Auf meinem Weg konnte ich einige beeindruckende Aussichten genießen. Allerdings kamen sie nicht an die vom Freitag ran.
Meine Wanderung war dabei aber stellenweise auch etwas beängstigend. Denn an den Wegen ging es meist direkt sehr steil sehr weit nach unten. Meistens bin ich auch nicht nur auf der Klippe langgelaufen, sondern die Pfade bestanden aus Betonplatten an der Felswand. Das heißt: schon 20 cm unter meinen Füßen ging es steil bergab. Das war nicht gerade ein erbaulicher Gedanke. Groß eine andere Wahl hatte ich aber auch nicht. Ich wollte schließlich alles sehen. Unterwegs gab es auch noch eine längere Hängebrücke, die bedrohlich schaukelte. Ich kann aber an dieser Stelle aber beruhigen. Mir und auch niemand anderem ist irgendetwas passiert. Danach bin ich noch zu einem Gebäude in der Mitte des Berges gegangen, von dem aus man einen guten Rundumblick auf den Berg hatte.










Anschließend stand der Weg nach unten an. Hierfür habe ich nun die lange Seilbahn genommen. Erstmal musste ich aber eine knappe Stunde in der Schlange stehen. Unterwegs gab es noch eine halbe Stunde lang eine schöne Aussicht zu sehen.


Danach war ich zum Glück schnell wieder im Hotel. Ich war nämlich nach den frostigen Temperaturen da oben sehr durchgefroren. Und ein richtiges Mittagessen habe ich dort oben auch nicht gefunden. Daher habe ich mich etwas aufgewärmt und habe mir dann etwas zum Abendessen gesucht, was aber nicht sonderlich berauschend war. Danach habe ich mir ein schönes Bad eingelassen, um mich von den anstrengenden letzten Tagen zu erholen.
Sonntag geht es nach 长沙 (Changsha) eine Stadt, die nicht allzu weit von hier entfernt liegt. Dort werde ich nur bis Montagabend bleiben, sodass ihr schon sehr bald wieder von mir hören werdet. Bis dahin wünsche ich euch alles Gute!
Fazit
Der Nationalpark von Wulingyuan war wirklich eine Augenweide und reiht sich als Platz 2 meiner Lieblingsorte in China direkt hinter Guangxi ein. Leider hatte ich kein Glück, ein Meer aus Wolken zu sehen. Daher möchte ich auch sehr gerne nochmal herkommen, um mein Glück erneut zu probieren. Außerdem würde ich sehr gerne sehen, wie es aussieht, wenn die Landschaft noch etwas grüner ist.
Der Berg Tianmen hingegen war zwar auch schön, allerdings blieb er deutlich hinter Wulingyuan zurück. Dabei hat der Besuch dort auch noch deutlich mehr gekostet. Daher würde ich dort nicht nochmal hinfahren.
Insgesamt hatte ich hier aber gleichwohl eine sehr schöne Zeit!